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Diskussionen. Unser nationales Territorium ist heilig. [...] Keiner von uns kann oder will auf nur einen Fußbreit dieses Territoriums verzichten. [...] Ich sage Ja zu der Logik, derzufolge Israel in diesem Gebiet in Frieden und Sicherheit leben kann. Dass es innerhalb seiner Grenzen vor jeder Aggression geschützt wird, auch hierzu sage ich Ja. Ich sage auch Ja zu der Forderung, dass Israel alle Garantien erhält, welche ihm die Verwirklichung dieser beiden Ziele ermöglichen, nämlich Frieden und Sicherheit. Wir erklären, dass wir alle internationalen Garantien, die Sie fordern, akzeptieren, von welcher Seite auch immer. [...] Um zu diesem Ziel zu gelangen, müssen wir gewissen Realitäten offen und mutig begegnen. Es gibt arabische Territorien, die von Israel mit Waffengewalt besetzt gehalten werden. Wir beharren auf dem vollen Rückzug aus diesen Territorien, das schließt das arabische Jerusalem mit ein. [...] Der volle Rückzug aus den im Jahre 1967 besetzten Gebieten ist eine selbstverständliche Sache. Hierzu nehmen wir keine Argumente hin. Ohne diesen Schritt wären Gespräche über den dauerhaften und gerechten Frieden sinnlos. Ohne diesen Schritt wäre eine Absicherung unseres Zusammenlebens in Sicherheit und Frieden völlig sinnlos. [...] Was die palästinensische Frage anbelangt, so gibt es niemanden, der bestreitet, dass diese Frage der Kern des ganzen Problems ist. Niemand in der Welt kann heute die in Israel demonstrierten Slogans akzeptieren, mit denen die Existenz des palästinensischen Volkes ignoriert und gefragt wurde, wo dieses Volk zu fi nden sei. Die Sache der Palästinenser und deren legitime Rechte können von niemandem mehr geleugnet oder ignoriert werden. [...] Solange dieses Problem ungelöst bleibt, verschärft sich der Streit und nimmt neue Dimensionen an. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ohne die Palästinenser der Friede unrealisierbar ist. Archiv der Gegenwart, 22. November 1977, S. 21 378 ff. 1. Arbeiten Sie heraus, mit welchen Argumenten Sadat 1977 für einen Frieden wirbt. Beurteilen Sie seine Rede im Hinblick auf die Chancen eines Friedensvertrages mit Israel. 2. Nehmen Sie Stellung zu dem Vorwurf der arabischen Regierung, Sadat habe in seiner Rede die Idee einer gesamtarabischen Nation aufgegeben. 3. Diskutieren Sie, ob die „palästinensische Frage“ der Kern des israelisch-arabischen Konfl ikts ist. M6 Die amerikanische Haltung zum israelischarabischen Konfl ikt Am Beispiel des israelisch-syrischen Wasserkonfl ikts in den 1950er-Jahren verdeutlicht die Historikerin Ina M. VallianatosGrapengeter 1996 die amerikanische Haltung unter Dwight D. Eisenhower, US-Präsident von 1953 bis 1961: Washingtons Einmischung in den israelisch-arabischen Wasserstreit [...] muss im Rahmen der ineinandergreifenden ideologischen und sicherheitspolitischen Interessenkonfl ikte der beiden Supermächte zu Beginn des Kalten Krieges und vor dem Hintergrund der westlichen Ölinteressen gesehen werden. Die Befürchtung der Eisenhower-Administration, dass die arabische Welt, die bis dahin als politisches Vakuum galt, aufgrund der proisraelischen Außenpolitik von Präsident Truman1 immer stärker in Gefahr geriet, in das Fahrwasser der Sowjetunion zu gelangen, veranlasste die neue Regierung, eine doppelte Strategie zu verfolgen, die als eine Vorstufe der Eisenhower-Doktrin von 1957 angesehen werden könnte. Zum einen sollte der Nahe Osten in einer Militärallianz an den Westen gebunden werden, zum anderen musste der Region der Nährboden für kommunistische Ideen, wie er in der sozialökonomischen Problematik der palästinensischen Flüchtlinge gesehen wurde, durch eine funktionale Entwicklungspolitik entzogen werden. Ina M. Vallianatos-Grapengeter, Der Nahostkonfl ikt im Prisma der Wasserproblematik. Wasserpolitik im Jordantal 1882 1967, Hamburg 1996, S. 59 f. 1. Erarbeiten Sie die amerikanische Position gegenüber den arabischen Staaten. 2. Informieren Sie sich über die „Eisenhower-Doktrin“. Prüfen Sie, inwieweit sie hier angewendet wurde. 3. Diskutieren Sie, ob Eisenhowers Position geeignet war, stabile Beziehungen der USA zu den arabischen Staaten aufzubauen. 1 Harry S. Truman (1884-1972) war von 1945 bis 1952 US-Präsident; vgl. S. 204. 25 30 35 40 45 50 5 10 15 155Israel und seine arabischen Nachbarn im Kalten Krieg Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei g tu m d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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