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205 Wichtige Begriffe „68er-Bewegung“: Angeregt durch die amerikanische Bürgerrechtsbewegung protestierten in der Bundesrepublik Deutschland seit Mitte der 1960er-Jahre Schüler und Studenten gegen die bestehenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Ihre Kritik richtete sich besonders gegen Elternhaus, Schule und Universität sowie gegen den Krieg der USA in Vietnam. Das kapitalistische System sollte durch ein sozialistisches ersetzt werden. Höhepunkte der „68er-Bewegung“ entstanden nach der Ermordung des friedlichen Demonstranten Benno Ohnesorg im Juni 1967 und nach dem Attentat auf den Studentenführer Rudi Dutschke im April 1968. Die „68er“ stärkten das politische Interesse der Bevölkerung, förderten Bürgerbewegungen, änderten Erziehungsstile und probierten neue Formen des Zusammenlebens aus. Aus militanten Gruppen der „68er-Bewegung“ ging die k RAF hervor. Antisemitismus: wörtlich: „Semitenfeindschaft“ (Semiten: Völker in Vorder asien und Nordafrika); der Begriff bezieht sich aber nur auf Juden. Die Nationalsozialisten begründeten ihre Judenfeindschaft mit ihrer k Rassenideologie. Danach waren die Juden angeblich eine minderwertige Rasse und der „nordischen Rasse“ („Arier“) unterlegen (k Holocaust). Appeasement-Politik (dt.: Beruhigung, Beschwichtigung): britische Außenpolitik gegenüber dem Deutschen Reich in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft. Ziel war, trotz der angespannten außenpolitischen Lage den Frieden in Europa zu wahren. Deshalb akzeptierten die Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich und Italien 1938, dass die überwiegend von Deutschen bewohnten Grenzgebiete Böhmens (Sudetenland) von der Tschechoslowakei an Deutschland abgetreDiktatur: Herrschaftsform, in der die unbegrenzte Staatsgewalt bei einer Person oder einer Gruppe liegt. Merkmale der Diktatur sind die Unterdrückung politischer Gegner, die Herrschaft einer Partei, die Einschränkung der Menschenrechte. „Drittes Reich“: ursprünglich Propagandabegriff der Nationalsozialisten; Bezeichnung für das Deutsche Reich unter nationalsozialistischer Herrschaft (1933-1945). Die Nationalsozialisten sahen ihr Reich als „drittes“ Reich nach dem mittelalterlichen Kaiserreich und dem zweiten Deutschen Reich von 1871. Entnazifi zierung: politische „Säuberung“ der Siegermächte, die nach 1946 von deutschen Spruchkammern weitergeführt wurde. Ziel war es, alle NS-Organisationen aufzulösen, das Rechtssystem von nationalsozialistischen Einfl üssen zu reinigen und alle Frauen und Männer, die dem NS-Staat und seinen Organisationen in leitenden Funktionen gedient hatten, zu bestrafen. In den westlichen k Besatzungszonen erhielten belastete Fachleute eine neue Chance, wenn sie für den Wiederaufbau gebraucht wurden. In der sowjetischen Besatzungszone wurde die Entnazifi zierung auch dazu genutzt, gegen politische Gegner vorzugehen und einen kommunistischen Staat aufzubauen. Erster Weltkrieg: Krieg von 1914 bis 1918, von dem fast alle Staaten der Erde betroffen waren. Sein Anlass war die Ermordung des österreichischen Thronfolgerehepaars in Sarajevo am 28. Juni 1914. Der Krieg zwischen den Mittelmächten (Deutsches Reich und Österreich-Ungarn) und der Entente (Frankreich, Großbritannien, Russland) setzte ein, nachdem deutsche Soldaten durch das neutrale Belgien nach Frankreich marschiert waren. Der Kriegseintritt der USA 1917 trug entscheidend zur Niederlage der Mittelmächte bei. ten wurden. Die Appeasement-Politik blieb erfolglos; im März 1939 ließ Hitler ganz Tschechien besetzen. „Arisierung“: Bezeichnung dafür, dass Eigentum von Juden an „arische“ Erwerber unter Wert verkauft wurde. Das geschah meistens unfreiwillig. Nach den k Novemberpogromen gab es eine gesetzlich geregelte Zwangsarisierung jüdischer Unternehmen. Berliner Mauer: Am 13. August 1961 ließ die Regierung der DDR mit Zustimmung der Sowjetunion eine 43,7 km lange Mauer quer durch die Stadt Berlin und um West-Berlin errichten. Sie wollte damit die verhindern, dass noch mehr DDR-Bürger in die Bundesrepublik Deutschland abwandern. An der militärisch gesicherten Sperranlage starben zwischen 1961 und 1989 mehr als 130 Menschen. Die Öffnung der Mauer am 9. November 1989 war der Anfang vom Ende der DDR. Besatzungszonen: Deutschland und Österreich wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den Siegermächten in jeweils vier Besatzungszonen aufgeteilt – eine amerikanische, eine britische, eine französische und eine sowjetische. Aus den westlichen Besatzungszonen Deutschlands ging 1949 die Bundesrepublik Deutschland, aus der sowjetischen die DDR hervor. Bolschewismus: Die Bolschewiki waren in Russland zunächst eine Minderheit innerhalb der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands. Unter k Lenins Führung wollten sie die Macht gewaltsam übernehmen. Nach der Oktoberrevolution von 1917 errichteten sie eine „Diktatur des Proletariats“. Sie wollten eine klassenlose Gesellschaft zunächst in Russland und dann auf der ganzen Welt verwirklichen. Die Begriffe „Bolschewismus“ und „Kommunismus“ wurden später oft für die gleiche Sache benutzt. 30003_1_1_2015_204_216_Anhang.indd 205 05.02.15 07:34 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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