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207 rung wurde in den westlichen k Besatzungszonen schuldhaftes Verhalten von Personen, nicht einer Gruppe (Kollektiv), untersucht und bestraft. In der Sowjetischen Besatzungszone reichte dagegen oft die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe wie Gutsbesitzer, Unternehmer oder Bankiers, um kollektiv verurteilt und enteignet zu werden. Kommunismus (lat. communis: gemeinsam): Gesellschaftsordnung ohne Staat, in der es keine Ausbeutung der Arbeiter mehr gibt und in der Frieden und Gerechtigkeit herrschen. Die Produktionsmittel gehören allen Menschen gemeinsam. Gegenteil ist der k Kapitalismus. Konzentrationsund Vernichtungslager: Konzentrationslager sind Anfang des 20. Jh. erstmals für Gefangene eingerichtete Massenlager. Einen Tag nach dem Reichstagsbrand wurde am 28. Februar 1933 mit der Verordnung des Reichspräsidenten „Zum Schutz von Volk und Staat“ die „Rechtsgrundlage“ für die Konzentrationslager in Deutschland geschaffen. Sie entwickelten sich zum wichtigsten Instrument des Staatsterrors im nationalsozialistischen Reich. In den Konzentra tionslagern wurden politische Gegner, russische Kriegsgefangene und unerwünschte Minderheiten gefangen gehalten, misshandelt und zur Arbeit gezwungen (k Zwangsarbeit). Ab 1941 entstanden in den von den Deutschen besetzten polnischen und weißrussischen Gebieten Vernichtungslager. In den „Tötungsanstalten“ Auschwitz-Birkenau, Chelmno, Majdanek, Sobibor und Treblinka wurden Millionen von Juden und massenhaft Sinti und Roma ermordet (k Holocaust). „Machtergreifung“: Häufi g wird dieser Begriff für die Ernennung k Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 verwendet. Das ist aber problematisch. Die Nationalsozialisten selbst sprachen von liche Organisation Palästinas und das Existenzrecht Israels. Mehrere Kriege und zahllose Terrorakte prägen bis heute den Konfl ikt. NATO (North Atlantic Treaty Organization): ein im k Kalten Krieg gegründetes Militärbündnis. Die NATO wurde 1949 zur gemeinsamen Verteidigung und zur Sicherung von Frieden und Freiheit von zehn westeuropäischen Staaten, den USA und Kanada gegründet. Die Bundesrepublik Deutschland trat ihr 1955 bei. Nach dem Zerfall des k Warschauer Paktes 1991 schlossen sich gegen den Willen Russlands einige ostund mitteleuropäische Staaten der NATO an. Seit 2009 gehören ihr 28 Staaten an; ihr Sitz ist Brüssel. Neue Ostpolitik: Sie gehörte zur Entspannungspolitik der SPD/FDP-Koalition unter Bundeskanzler k Brandt (SPD) nach 1970. Die Bundesrepublik schloss dabei Verträge mit der Sowjetunion, Polen, der Tschechoslowakei sowie mit der DDR (Grundlagenvertrag). Die Bundesrepublik Deutschland bestätigte einerseits die nach 1945 entstandenen Grenzen. Andererseits hielt sie fest, dass sie „auf einen Zustand des Friedens in Europa“ hinarbeiten wolle, „in dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangen“ könne. Novemberpogrome: Bezeichnung für die von den Nationalsozialisten angeordnete Gewalt gegen Juden am 9./10. November 1938. Dabei wurden Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnhäuser zerstört. Ziel war es, die Juden aus Wirtschaft und Gesellschaft auszuschließen und aus dem Deutschen Reich zu vertreiben (k Antisemitismus, k „Arisierung“). NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei): 1920 gegründete republikfeindliche, extrem nationalistische der „Machtübernahme“ und wollten damit die Rechtmäßigkeit der Übernahme der Regierungsgewalt betonen, da Reichspräsident k Hindenburg ja die Machtbefugnisse an Hitler „übergeben“ hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde „Machtergreifung“ vor allem mit einem moralischen Unterton gebraucht, um den Beginn der Zerstörung des demokratischen Rechtsstaates durch die nationalsozialistische Herrschaft zu kennzeichnen. Es ist sinnvoll, mit dem Begriff nicht das punktuelle Ereignis der Regierungsübernahme Hitlers zu bezeichnen, sondern den gesamten Prozess der Umwandlung der Weimarer Demokratie in die nationalsozialistische k Diktatur von Januar 1933 bis zum Sommer 1934. Marshallplan: US-Außenminister George C. Marshall kündigte am 5. Juni 1947 ein „European Recovery Program“ für alle europäischen Staaten an. An den Verhandlungen über das Programm und an der Gründung der „Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit“ (OECD), die die Mittel verteilte, beteiligten sich aber 1948 nur westeuropäische Staaten. Die amerikanische Hilfe sollte den wirtschaftlichen Wiederaufbau Westeuropas fördern und den Westen im k Kalten Krieg stabilisieren. Von den rund 14 Mrd. Dollar erhielten die westlichen k Besatzungszonen bzw. die Bundesrepublik 1,4 Mrd., davon wurde etwa 1 Mrd. zurückgezahlt. Montanunion: andere Bezeichnung für die 1951 gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Sie förderte die Zusammenarbeit in der Montanindustrie (Bergbau, Eisenund Stahlproduktion). Ihr Erfolg leitete die Gründung der k EWG ein. Nahost-Konfl ikt: Streit zwischen dem 1948 gegründeten Staat Israel, seinen arabischen Nachbarn und der palästinensischen Bevölkerung um die staat30003_1_1_2015_204_216_Anhang.indd 207 05.02.15 07:34 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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