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13 20 25 30 35 1. Nenne die Gründe, weshalb die Staats macht in drei unabhängige Ge walten geteilt wurde (M 4). Siehe dazu nochmals Seite 8f. 2. Die Verfassung hat das Wahlrecht an Steuerleistungen bzw. Einkommen gebunden. Erörtere Sinn und Problematik dieses Wahlrechts. 3. Welche Rechte fordert Abigail Adams für die Frauen, und wie möchte sie diese durchsetzen (M 5)? Wie reagiert ihr Ehemann auf diese Forderungen? 4. Macht aus dem Briefwechsel ein Rollenspiel. terrockes untertänig machte!) würden hoffentlich Ge neral Washington und alle unsere tapferen Helden kämpfen… Abigail Adams erwidert am 7. Mai 1776: Ich kann nicht sagen, dass Ihr – meiner Meinung nach – sehr großzügig gegen die Frauen seid. Denn, während Ihr Frieden und Wohlwollen für die Männer verkündet und alle Völker freilasst, beharrt Ihr darauf, eine absolute Gewalt über die Frauen festzuhalten. Aber Ihr müsst daran denken, dass willkürliche Macht wie alle anderen sehr harten Dinge sehr leicht dem Zerbrechen ausgesetzt ist. Und trotz all Eurer weisen Gesetze und Grundsätze haben wir es in unserer Macht, nicht nur uns selbst zu befrei en, sondern unsere Herren zu unterdrücken. Ohne Gewaltanwendung kön nen wir beides, Eure natürliche und gesetzliche Autorität zu unseren Füßen niederwerfen […]. Bodo von Borries, „Im Paradies der Frauen“? – Weibliches Leben in den dreizehn Kolonien und den frühen USA, in: Annette Kuhn / Jörn Rüsen (Hrsg.), Frauen in der Geschichte II, Düsseldorf 1982, S. 129 f. John Adams antwortet am 14. April 1776: Was Dein außerordentliches Gesetzbuch betrifft, da kann ich nur lachen. Man hat uns erzählt, dass unser Kampf [gegen England] die Bande der Obrigkeit über all gelockert habe, dass Kinder und Lehrlinge ungehorsam würden, dass Schulen und Universitäten aufgewühlt würden, dass Indianer ihre Wächter miss achteten und Neger unverschämt gegen ihre Herren würden. Aber Dein Brief war der erste Hinweis, dass noch ein anderer Klüngel – zahlreicher und mächtiger als alle anderen – zur Unzufriedenheit herangezüchtet wird. […] Verlass Dich drauf, wir wissen etwas besseres, als unsere männlichen Einrichtungen außer Kraft zu setzen. […] Wir haben nur den Namen von Herren, und ehe wir diesen aufgeben (was uns völlig dem Despotismus des Un4 Die amerikanische Bundesverfassung von 1787/88. Die Bundesverfassung legte kein bundeseinheitliches Wahlrecht fest. In den Einzelstaaten bestanden unterschiedliche Regelungen, gewöhnlich durften nur freie männliche Bürger wählen, die über Landoder Hausbesitz verfügten oder Steuern zahlten (1787 etwa 10 Pro zent der Bürger). Die Bundesverfassung enthielt auch keine Angaben über das Wahlalter. 1830 wurde Besitzlosen das Wahlrecht zugestanden. 1870 trat ein Verfassungszusatz in Kraft, der festlegte, dass keinem amerikanischen Bürger mehr das Wahlrecht in einem Einzelstaat „auf Grund von Rasse, Farbe und vormaliger Unfreiheit“ verwehrt werden darf. Ein weiterer Verfassungszusatz sicherte ab 1920 den Frauen auf Bundesebene das Wahlrecht. Zur Arbeit mit den Schaubildern siehe den Lerntipp vorne im Buch und die Informationen auf Seite 23. 5 Vergesst die Frauen nicht! Abigail Adams, die Frau von John Adams, der 1788 erster Vizepräsident der Vereinigten Staaten wird, schreibt am 31. März 1776 ihrem Mann: Und, nebenbei, in dem neuen Gesetzbuch, dass Ihr – meiner Meinung nach – notwendig machen müsst, solltet Ihr – wie ich wünsche – an die Frauen denken und sie großzügiger und güns tiger behandeln, als Eure Vorfahren es taten. Gebt keine solche unbegrenzte Macht mehr in die Hände der Ehemänner. Erinnert Euch, dass alle Männer Tyrannen wären, wenn sie könnten. Wenn den Frauen keine besondere Sorge und Berücksichtigung zuteil wird, sind wir entschlossen, einen Aufruhr zu schüren. Wir werden uns nicht durch irgendwelche Gesetze gebunden füh len, bei denen wir kein Stimmoder Ver tretungs recht haben. […] 5 10 15 ä ä ä ä ä ä ä 40 45 50 55 60 4753_001_016 03.11.16 07:23 Seite 13 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei g n um d e C .C .B uc h r V er la gs | |
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