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175 5 10 15 1. Verfasse einen Artikel über die Forderung nach Wiedergutmachung. Dieser Beitrag soll a) die Forderungen der Hereros, b) die Position der namibischen Regierung und c) die Haltung der Bundesregierung zum Ausdruck bringen. Führe zuvor eine Internet-Recherche durch, um dich über den aktuellen Stand der Klage (M 6) zu informieren. 2. Führt eine Pro-Contra-Debatte zum Thema „Sollen deutsche Firmen und die Bundesregierung Ent schädigungen an die Hereros zahlen?“ 5 An den deutschen Bundestag Die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) erklärt am 4. Oktober 2000 auf einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main: Der deutsche Bundestag soll den Völkermord an den Herero durch Truppen des deutschen Kaiserreiches Anfang des vergangenen Jahrhunderts in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika offiziell anerkennen. Diese Forderung hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am 4. Oktober 2000 auf einer Pressekonferenz in Frankfurt a. M. erhoben. Der Oberhäuptling der Herero und Mitglied des Parlamentes von Namibia, Kuaima L. Riruako, forderte die Bundesregierung auf, einen Entwicklungsfonds für die Herero zu unterstützen. „Wir können zwar verzeihen, aber nicht vergessen“, sagte er. „Wir fordern Wiedergutmachung für den Genozid* an unserem Volk.“ www.gfbv.de/voelker/afrika/herero.htm#7 *Genozid: Völkermord folgerin des Kaiserreiches angeklagt. Dazu aus einem Beitrag der in Bonn erscheinenden Zeitschrift „Afrika Süd“ vom September/ Oktober 2001: Mit einer Unterstützung durch ihre Regierung können die Herero jedoch nicht rechnen. Sie argumentiert, die Herero seien nicht die einzigen, die unter der deutschen Kolonialherrschaft gelitten hätten. […] Verhielt sich die Regierung lange Zeit gegenüber den Forderungen der Herero zurückhaltend, so erklärte sie in den letzten Monaten bei verschiedenen Gelegenheiten, Namibia werde von der Bundesrepublik keinerlei Wiedergutmachung einfordern. […] Die Hilfen aus Deutschland nach der Unabhängigkeit belaufen sich auf insgesamt knapp eine Milliarde DM.* Die Bundesregierung sei damit ihrer besonderen Verpflichtung Namibia gegenüber nachgekommen. www.afrikaprojekte.de/ger/archiv/moll601.html * etwa 511 Mio. Euro bei unterstützen, die Entwicklungs he raus forderungen anzugehen, das gilt vor allem für die Unterstützung bei der notwendigen Landreform. www.dhm.de/ausstellungen/namibia/rede.pdf 5 10 15 7 Reaktionen aus Namibia Die Herero legen am 18. September 2001 einem Gericht in Washington eine Klage vor (M 6). Neben zwei deutschen Firmen wird die Bundesregierung als rechtliche Nach 5 10 15 20 8 „Ich gedenke …“ Zum 100. Jahrestag der Herero-Aufstände sagt die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heide marie Wiecorek-Zeul (SPD), am 14. August 2004 in Namibia: Ich gedenke mit Hochachtung Ihrer Vorfahren, die im Kampf gegen ihre deutschen Unterdrücker gestorben sind. […] Vor hundert Jahren wurden die Unterdrücker – verblendet von kolonialem Wahn – in deutschem Namen zu Sendboten von Gewalt, Diskrimi nierung, Rassismus und Vernichtung. Die damaligen Gräueltaten waren das, was heute als Völkermord bezeichnet würde – für den ein General von Trotha heutzutage vor Gericht gebracht und verurteilt würde. […] Wir bekennen uns zu unserer besonderen historischen Verantwortung gegen über Namibia und wollen die enge Partnerschaft auf allen Ebenen fortsetzen. Nach vorne schauend will und wird Deutschland Namibia weiter da5 10 15 6 Die Herero klagen Am 5. September 2001 meldet die ame ri kanische Presseagentur Associated Press: Rechtsvertreter der Herero in Namibia haben mehrere Firmen wegen deutscher Kriegsgräuel vor fast 100 Jah ren auf Entschädigung verklagt. Die Sammelklage vor einem Gericht in Was hington richtet sich gegen die Deutsche Bank, die Reederei Deutsche Afrika-Linie und den amerikanischen BaugeräteHers teller Terex. Die geforderte Summe beträgt zwei Milliarden Dollar. Die Rechtsvertreter der Herero werfen den Firmen vor, zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine „brutale Allianz mit dem imperialistischen Deutschland“ eingegangen zu sein, die zur Versklavung und zur Vernichtung von Herero geführt habe. www.hist.net/ag-genozid/herero.htm 9 Das Grab Samuel Mahereros in Okahandja. Foto, um 1998. Unter Maherero hatte 1904 der HereroAufstand in Okahandja begonnen. Bis zu seinem Tod musste er im Exil leben. 1923 konnte er in seiner Heimat beigesetzt werden. Heute leben etwa 120000 Hereros in der seit 1990 unabhängigen Republik Namibia. Die deutsche Kolonialherrschaft hatte dort schon 1915 geendet. 4753_161_176 03.11.16 07:51 Seite 175 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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