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197 2 Suppenküche für Arbeitslose in St. Petersburg. Foto, vor 1914. 1 Ballvergnügen in St. Petersburg. Foto, Anfang 1914. nahme gesetzen weiterhin fast unumschränkt. Die Beseitigung dieser Autokratie war das Ziel der Opposition. Bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Bevölkerung wegen der zahlreichen Niederlagen, der schlech Gesellschaft und Wirtschaft Das Russische Reich umfasste 1913 etwa ein Sechstel der Erde mit 165 Millionen Einwohnern aus über hundert Völkern. Nur etwa 43 Prozent der Bevölkerung waren Russen. Obwohl das Russische Reich als Großmacht den fünften Platz in der Weltindustrieproduktion einnahm, war es im Vergleich zu Westeuropa wirtschaftlich und technisch rückständig. Nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung konnten lesen und schreiben. Die Landwirtschaft war wichtigster Wirtschaftsfaktor. Rund 80 Prozent der Bevölkerung lebten noch auf dem Lande. Die Industrialisierung hatte erst Ende des 19. Jh. mit staat licher Förderung und ausländischen Investitionen in wenigen Zentren eingesetzt. Zur Indus triearbeiterschaft, dem Proletariat, zählten etwa 17,5 Millionen Einwohner. Zur städtischen Mittelschicht einschließlich Lehrern, Ärzten und Rechtsanwälten gehörten etwa 17 Millionen Einwohner. Das Großbürgertum, die Bourgeoisie, zählte zusammen mit den adligen Gutsbesitzern rund vier Millionen Men schen. Das Reich in der Krise Die starken sozialen Unterschiede zwischen Adel, Großbürgertum und Unterschichten, die politischen Missstände und die Niederlage im Krieg gegen Japan hatten schon 1905 eine Revolution ausgelöst. Sie war vom Zaren blutig unterdrückt worden. Als politisches Zugeständnis hatte er eine Volksvertretung, die Duma, eingeführt. Doch der Ein fluss des gewählten Parlaments blieb ge ring. Nikolaus II. regierte mit Aus ten Lebensmittelversorgung und der Geldentwertung immer unzufriedener. Zugleich beschleunigte der Krieg die Unabhängigkeitsbestrebungen der Völker im Zarenreich. Die Oktoberrevolution in Russland 4753_193_205 03.11.16 07:55 Seite 197 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt m d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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