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Ausblick – Mit Material arbeiten 225 5 10 5 10 M 1 Aufgaben der Volksrepublik Vom „Tor des Himmlischen Friedens“ (chin. Tiananmen) aus verkündet Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China: Trotz Bildung einer Regierung ist unsere revolutionäre Arbeit nicht beendet. Die imperialistischen Reaktionäre im Inund Ausland werden ihre Niederlage nicht einfach stillschweigend hinnehmen. Sie werden noch versuchen, einen letzten Widerstand zu leisten. […] Wir dürfen daher unsere Wachsamkeit nicht vermindern. China muss mit allen Ländern und Völkern, die den Frieden und die Freiheit lieben, ganz besonders aber mit der Sowjetunion und den osteuropäischen Staaten die Einheit herstellen. Chinas dringlichste Aufgabe besteht aber im wirtschaft lichen Aufbau. Keesing’s Archiv der Gegenwart, XVIII./XIX. Jg. (1948/49), S. 2074 M 2 „Wir dürfen den Atomkrieg nicht fürchten …“ Noch bevor die Volksrepublik China selbst Atomwaffen hat, erklärt Mao Zedong am 1. September 1963: Was würde passieren, wenn ein nuklearer Krieg ausbricht? Von der Weltbevölkerung, die zurzeit etwa 2,7 Milliarden beträgt, wird ein Drittel – vielleicht auch die Hälfte – sterben. Sie und nicht wir wollen den Krieg: Im Falle eines Krieges werden Atomund Wasserstoffbomben zum Einsatz kommen. Ich habe diese Frage bereits mit einem ausländischen Staatsmann* diskutiert. Er war der Ansicht, dass im Falle eines nuklearen Krieges die gesamte Mensch heit vernichtet werden könnte. Ich habe die Ansicht vertreten, dass im schlimms ten Falle die Hälfte der Menschheit sterben müsste und die andere Hälfte am Leben bliebe; der Imperialismus würde hinweggefegt werden, und die gesamte Welt würde sozialistisch werden. Stuart R. Schram, Das Mao-System. Die Schriften von Mao Tse-tung. Analysen und Entwicklung, München 1972, S. 362 f. * Dieser Staatsmann war der indische Regierungs chef Jawaharlal Nehru. M 4 Das Programm der „Roten Garden“ Die amtliche Nachrichtenagentur „Xinhua“ veröffentlicht am 23. August 1966 das Programm der Beijinger Roten Garden: 1. Jeder Bürger soll manuelle Arbeit [Handarbeit] verrichten. 2. In allen Kinos, Theatern, Buchhandlungen, Omnibussen usw. müssen Bilder Mao Zedongs aufgehängt werden. 3. Überall müssen Zitate Mao Zedongs anstelle der bisherigen Neonreklamen angebracht werden […]. 4. Die alten Gewohnheiten müssen verschwinden. […] 6. Eine eventuelle Opposition muss rücksichtslos beseitigt werden. 7. Luxusrestaurants und Taxis haben zu verschwinden. 8. Die privaten fi nanziellen Gewinne sowie die Mieten müssen dem Staat abgegeben werden. […] 12. In allen Straßen sollen Lautsprecher aufgestellt wer den, um der Bevölkerung Verhaltensmaßregeln zu ver mitteln. 13. Die Lehre Mao Zedongs muss schon im Kindergarten verbereitet werden. […] 17. Auf Parfums, Schmuckstücke, Kosmetik und nichtproletarische Kleidungsstücke und Schuhe muss ver zichtet werden. […] 20. Die Namen von Straßen und Monumenten müssen geändert werden. […] 23. Bücher, die nicht das Denken Mao Zedongs wiedergeben, müssen verbrannt werden. Archiv der Gegenwart, XXXVI. Jg. (1966), S. 12672 M 3 Der Mao-Kult. Foto von 1967. Rotgardisten winken mit ihren „Mao-Bibeln“. Überall ist das Buch titelblatt mit dem Porträt Mao Zedongs aufgeschlagen. ˘ Geschichte In Clips: Zu den politischen Kampagnen in der Volksrepublik China von 1956 bis 1976 siehe Clip-Code 31013-13 1. Nenne die Adressaten der Rede Maos (M 1) und fasse dessen Ziele zusammen. 2. Was wollten die „Roten Garden“ erreichen (M 3 und M 4)? Bewerte ihr Vorgehen. 3. Bewerte Maos Haltung zum Atomkrieg (M 2). Vergleiche sie mit der von Chruschtschow und Kennedy (siehe dazu M 2, Seite 219 und M 2, Seite 235). 31013_1_1_2015_164_227_kap4.indd 225 26.03.15 15:31 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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