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Kompetenzen überprüfen 319 M 7 „Still Standing.“ Karikatur von Mike Ritter aus den in Phoenix (Arizona) erscheinenden „Tribune Newspapers“ vom 12. September 2001. M 8 Gedenken an die deutsche Teilung. Foto von Doreen Eschinger, 2011. Am Potsdamer Platz in Berlin wurden Teile der Mauer und Informationstafeln aufgestellt. M 6 Über die deutsche Einigung von 1990 Der Mainzer Geschichtswissenschaftler Andreas Rödder von der Universität Mainz schreibt dazu: Die deutsche Einigung von 1990 fand – bei allen Differenzen im Einzelnen – erstmals im Einklang mit den Nachbarn und nicht in jenem Zeichen kriegerischer Gewalt statt, in dem das moderne deutsche (und nicht nur das deutsche) Nationalbewusstsein von seiner Geburt im Aufstand gegen Napoleon 1813 bis zum Untergang von 1945 gestanden hatte. Das vereinigte Deutschland von 1990 war saturiert*, und es vereinte erstmals Volkssouveränität und Freiheit, Einheit und Frieden – als gingen nach den katastrophalen Umwegen die Hoffnungen des 19. Jahrhunderts doch noch in Erfüllung. Andreas Rödder, Geschichte der deutschen Wiedervereinigung, München 2011, S. 115 * saturiert: ohne Ansprüche, selbstzufrieden M 9 Gibt es ein „kurzes 20. Jahrhundert“? Der Historiker Hans-Ulrich Wehler stellt mit Blick auf historische Epocheneinteilungen die Frage, welches 20. Jahrhundert dem „langen 19. Jahrhundert“ gefolgt sei, und schreibt: Hobsbawm* hat frühzeitig, zu Beginn der 1990er-Jahre, für die Epoche eines „kurzen 20. Jahrhunderts“ plädiert. […] Da er auch einer der Verfechter des „langen 19. Jahrhunderts“ von 1789 bis 1914 war, setzte er mit 1914/17 als dem Beginn des 20. Jahrhunderts ein und ließ es mit dem Zerfall der Sowjetunion seit 1991 enden. Die Aufl ösung einer Weltmacht, dazu ohne großen Krieg, ist in der Tat ein spektakuläres Ereignis, das die globale Konstellation von Grund auf veränderte. Hans-Ulrich Wehler, Notizen zur deutschen Geschichte, München 2007, S. 41 f. *Eric J. Hobsbawm (1917-2012), englischer Historiker, der eine Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts geschrieben hat und diesem Buch den Titel „Das Zeitalter der Extreme“ gab. 5 10 5 1. In der Geschichtsschreibung ist umstritten, ob die Ereignisse in der DDR von 1989/90 ein „Zusammen bruch“ oder eine „Revolution“ waren. Gegen den ersten Begriff sprächen die vielen Demonstrationen, gegen den zweiten die mangelnde Gewalt. Diskutiert die Positionen! Berücksichtigt dabei M 1 bis M 4 sowie die Seiten 286 ff. 2. Schreibe mithilfe der Mindmap-Angaben (M 5) eine Geschichte der Wiedervereinigung. Berücksichtige auch M 8. 3. Erläutere die deutsche Wiedervereinigung (M 6) im Zusammenhang mit der Ostpolitik (siehe Seite 249), der Schlussakte von Helsinki (276 f .) und dem Umbruch in Osteuropa (280 f.) 4. Analysiere die Karikatur (M 7). Gibt sie die Reaktion auf den Anschlag vom 11. September 2001 angemessen wieder? Begründe deine Meinung. 5. Diskutiert auf der Grundlage von M 9 die Frage, ob die Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall der Sowjetunion 1991 eine eigene historische Epoche darstellt. 6. Für viele Historiker und Politiker hat erst mit dem 11. September 2001 eine neue Epoche begonnen. Fasse die zentralen Ereignisse nach „Nine eleven“ (siehe Seite 312 f.) in einer Übersicht zusammen (siehe Seite 308 ff.) und beurteile die Einschätzung. 31013_1_1_2015_272_319_kap6.indd 319 26.03.15 15:34 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V rla gs | |
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