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Spartakus-Aufstand: initiiert vom Spartakusbund, einer Gruppe radikaler Sozialisten (u Sozialismus), die den Kern der Ende Dezember 1918 gegründeten KPD bildete. Der Aufstand wurde von u Freikorps und Regierungstruppen niedergeschlagen. Die Wortführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden nach ihrer Verhaftung von Offi zieren ermordet. SS-Staat: Bezeichnung für den verbrecherischen Staat der Nationalsozialisten (u Nationalsozialismus). Nach der u „Machtergreifung“, dem u „Ermächtigungsgesetz“ und der u „Gleichschaltung“ beherrschte die 1925 gegründete SS (u Schutzstaffel) der NSDAP die gesamte Polizei. Sie wurde zum Hauptträger des NS-Terrors, der mit der Ausschaltung von politischen Gegnern begann und mit dem u Holocaust endete. Der Begriff „SS-Staat“ darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch andere Institutionen wie SA (u Sturmabteilung) und Wehrmacht für Verbrechen im NS-Staat mitverantwortlich waren. Stalinismus: Bezeichnung für das Gesellschaftsund Herrschaftssystem, das unter Stalin entstand. Seine Kennzeichen waren eine undemokratische und totalitäre Herrschaft (u Demokratie, u Totalitarismus), in der sich alle dem Führungsanspruch der kommunistischen Partei (u Kommunismus) unterordnen mussten, ein Personenkult der Parteiführer sowie Terror und Zwang bei der Umsetzung politischer, wirtschaftlicher und weltanschaulicher Ziele. Stellvertreterkrieg: Staaten führen einen militärischen Konfl ikt nicht direkt gegeneinander, sondern tragen ihn auf externem Gebiet oder gegen eine dritte Macht aus. Während des u Kalten Krieges führten die USA und die Sowjetunion z. B. in Korea und Vietnam Stellvertreterkriege. Sturmabteilung (SA): 1920 gebildete, militärisch organisierte und uniformierte Saalschutzund Kampftruppe der NSDAP (u Nationalsozialismus). Supranationale Organisation: Institution mehrerer Einzelstaaten, die Hoheitsrechte an gemeinsame Organe abgeben, die dann für alle entscheiden (u Europäische Einigung). Syllabus errorum: 1864 listete Papst Pius IX. 80 „Irrtümer“ auf. Sie betrafen vor allem die anderen christlichen Konfessionen sowie liberale Grundsätze wie die Trennung von Kirche und Staat. Tag der Befreiung: Am 27. Januar wird alljährlich der Befreiung des u Vernichtungslagers, u Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945 gedacht. Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland ein gesetzlicher Gedenktag („Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“). 2005 erklärten die u Vereinten Nationen den 27. Januar zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des u Holocaust“. Titularnation (von lat. titulus: „Titel“): Begriff, der die staatstragende Bevölkerung einer u Nation bezeichnet (Russen, Deutsche, US-Amerikaner usw.). Davon leitet sich gleichzeitig die Bezeichnung des Staates sowie die Bezeichnung der Staatsangehörigkeit ab (gilt demzufolge auch für ethnische Minderheiten). Totalitarismus (lat. totus: „ganz“, „völlig“): undemokratische und diktatorische Herrschaftsform (u Demokratie, u Diktatur), in der keine Freiheit herrscht, keine freien Wahlen erlaubt sind und in der die Menschen mit allem, was sie sind, in den Dienst des Systems gestellt werden. Der u Stalinismus in der Sowjetunion, der u Faschismus in Italien und die Herrschaft der Nationalsozialisten (u Nationalsozialismus) sind Beispiele totalitärer Herrschaft. Truman-Doktrin: US-Präsident Harry S. Truman versprach 1947 jeder Nation, die sich für die demokratische Lebensweise (u Demokratie) entscheidet, Militärund Wirtschaftshilfe (u Marshall-Plan). Er reagierte damit auf den wachsenden Einfl uss der Sowjetunion auf Griechenland und die Türkei. Die Truman-Doktrin ist ein Ausdruck des beginnenden u Kalten Krieges. UN u Vereinte Nationen Unfehlbarkeitsdogma: Das erste Vatikanische Konzil legte 1870 fest, dass der Papst in Fragen der Glaubensund Sittenlehre unfehlbar sei. Vereinte Nationen (UN, United Nations): Die Weltorganisation wurde 1945 als Nachfolgerin des u Völkerbundes gegründet; ihr Hauptsitz ist in New York. Den UN gehören inzwischen fast alle Staaten an. Ihre Hauptziele sind die Erhaltung des Friedens, Abrüstung und Garantie der u Menschenund Bürgerrechte. 2001 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Vernichtungslager: Ab 1941 entstanden in den von den Deutschen besetzten polnischen und weißrussischen Gebieten Vernichtungslager. In den „Tötungsanstalten“ Auschwitz-Birkenau, Belzec, Chelmno (Kulmhof), Majdanek, Sobibor und Treblinka wurden Juden millionenfach ermordet (u Auschwitz, u Holocaust). Versailler Vertrag: Ergebnis der Pariser Friedenskonferenz von 1919, an der das Deutsche Reich und Sowjetrussland nicht teilnehmen durften. Der Vertrag wurde am 28. Juni 1919 im Schloss von Versailles unterzeichnet, trat am 10. Januar 1920 in Kraft, beendete mit weiteren Verträgen den u Ersten Weltkrieg und war Grundlage für den u Völkerbund. Er machte das Deutsche Reich und seine Verbündeten für den Kriegsausbruch verantwortlich (Art. 231) und legte umfangreiche Gebietsabtretungen sowie Wiedergutmachungsleistungen (u Reparationen) fest. Die Siegermächte bestanden auf einer vorbehaltlosen Anerkennung des Vertrages. Das „Versailler Diktat“ führte vor und nach der Unterzeichnung zu innenpolitischen Auseinandersetzungen in der nach der Novemberrevolution von 1918 entstandenen Weimarer Republik („Erfüllungspolitik“). Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand u Warschauer Pakt Vietcong: Untergrundorganisation aus verschiedenen politischen Gruppen, die um 1960 den bewaffneten Kampf gegen die Regierung Südvietnams aufnahm. Völkerbund: nach dem u Ersten Weltkrieg im Zusammenhang mit dem u Versailler Vertrag 1920 von 32 Staaten gegründete internationale Organisation zur Wahrung des Friedens und zur Zusammenarbeit aller Völker mit Sitz in Genf. 1926 wurde Deutschland, 1934 auch die Sowjetunion aufgenommen. Unter Hitler verließ Deutschland 1933 die Organisation, 1939 wurde die Sowjetunion ausgeschlossen. Von Anfang an litt der Völkerbund darun550 Glossar 4677_1_1_2015_536-560_Anhang.indd 550 17.07.15 12:33 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g tu m d e C .C .B uc hn e Ve rla gs | |
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