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seit 1961 die OECD (Organization for Economic Cooperation and Development), die sich nicht mehr auf Europa beschränkt. Sie berät und informiert über Wirtschafts und Bildungsfragen (z. B. PISA). Oktoberedikt: Das Gesetz vom 9. Oktober 1807 leitete das Ende der Ständeordnung in Preußen ein. Es hob die Erbuntertänigkeit der Bauern auf, die somit persönlich frei wurden. Eigentümer des von ihnen bearbeiteten Landes konnten sie aber nur gegen eine Entschädigung an den Grundherrn (Regulierungsedikt vom 14. November 1811) werden, was nicht vielen gelang. Oktoberrevolution: Sturz der Provisorischen Regierung in Russland am 6./7. November (24./25. Oktober nach russischem Kalender) 1917. Danach erfolgte der gewaltsame Aufbau einer kommunistischen Gesellschaftsund Wirtschaftsordnung (u Kommunismus, u Marxismus-Leninismus). Parlamentarische Demokratie: Staatsform, in der die gesetzgebende Gewalt bei den vom Volk frei gewählten Abgeordneten des Parlaments liegt (u Demokratie). Die ausführende Gewalt (Regierung) wird vom Staatspräsidenten ernannt, ist aber von Mehrheiten im Parlament abhängig (u Gewaltenteilung). Die nach der Novemberrevolution von 1918 erarbeitete u Weimarer Verfassung war Grundlage der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Partisanen: bewaffnete Widerstandskämpfer im Hinterland. Perestroika u Glasnost und Perestroika Personalunion: Ein Monarch (u Monarchie) herrscht gleichzeitig über verschiedene Staaten. Planwirtschaft: Wirtschaftsordnung, in der die Produktion von Gütern sowie deren Verteilung anders als in einer u Sozialen Marktwirtschaft nach staatlich festgelegten Plänen (z. B. Fünfjahrespläne) vorgenommen wird. Sie kennzeichnete die Wirtschaftspolitik der UdSSR und der von ihr abhängigen Staaten wie der DDR. Pogrom (russ. „Zerstörung“, „Verwüstung“): staatlich geduldete und geförderte gewaltsame Ausschreitungen gegen Minderheiten; besonders während der NS-Zeit gegen Juden (u Antisemitismus, u Holocaust, u Novemberpogrome). Polnische Teilungen: Preußen unter Friedrich II., dem Großen, Österreich unter Maria Theresia und Russland unter Katharina II. teilten Polen 1772, 1793 und 1795 schrittweise unter sich auf, bis kein polnischer Staat mehr bestand. Sie veränderten damit das Gleichgewicht der Macht (u Balance of power) in Europa erheblich. Polykratie (von griech. poly: „viel“ und kratéin: „Macht“): Vielzahl konkurrierender Herrschaftsansprüche und Zuständigkeiten; Kennzeichen der Herrschaft im u „Dritten Reich“. Potsdamer Konferenz: die letzte große Kriegsund erste Nachkriegskonferenz in Europa vom 17. Juli bis 2. August 1945 (u Zweiter Weltkrieg). Teilnehmer waren die Regierungschefs der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und der Sowjetunion. Verhandelt wurden die Zukunft Deutschlands und das Ende des Krieges in Fernost. Präsidialkabinett: Von 1930 bis 1933 hatten die Regierungen im Deutschen Reich keine Mehrheit im Reichstag (Parlament); sie waren auf das Vertrauen des Reichspräsidenten Hindenburg angewiesen, der nach der u Weimarer Verfassung ohne parlamentarische Zustimmung Verordnungen mit Gesetzeskraft (Notverordnungen) erlassen durfte, wenn „die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gestört oder gefährdet“ war (Artikel 48). Von der im Gesetz vorgesehenen Möglichkeit, die Notverordnungen „auf Verlangen des Reichstages außer Kraft zu setzen“, wurde mangels fehlender Mehrheiten kein Gebrauch gemacht. Rassenideologie: Rasse ist ein Begriff der Biologie (Zoologie) und bezeichnet eine größere Gruppe von Einzelwesen mit einheitlichen Erbmerkmalen. Erst im 19. Jh. wurde der Begriff auf Menschen angewandt und zur weltanschaulichen Frage. Rassistisches Denken geht davon aus, dass die eigene Rasse einer fremden überlegen ist (u Sozialdarwinismus). Kennzeichen von Rassismus sind: Benachteiligung, Ausgrenzung und Unterdrückung von Menschen wegen ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Rassismus fand immer dort Anhänger, wo andere Bevölkerungsgruppen unterdrückt und entrechtet wurden, um eigene Machtpositionen zu behaupten oder zu erlangen. Der u Antisemitismus während des u Nationalsozialismus war Ausdruck von Rassismus, er endete im u Holocaust. Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, engl. COMECON): 1949 gegründete Organisation der sozialistischen Staaten (u Sozialismus) unter Führung der Sowjetunion. Sie war eine Antwort der Sowjetunion auf den u Marshall-Plan und sollte einheitliche Wirtschaftsbedingungen im gesamten Ostblock schaffen. Der RGW wurde infolge der politischen Umwälzungen 1991 aufgelöst. Räterepublik: Herrschaftsform, die eine direkte u Demokratie mithilfe von Räten verwirklichen will. Die Räte werden auf verschiedenen Ebenen gewählt bis hin zum Zentralrat. Sie sind an die Weisungen der Wähler gebunden und vereinen gesetzgebende, ausführende und rechtsprechende Gewalt auf sich. Reichsstände: reichsunmittelbare, d. h. dem Kaiser des u Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation direkt unterstellte geistliche und weltliche Herrscher, die über eigene Territorien verfügten, sowie die freien Reichsstädte. Die Reichsstände hatten Sitz und Stimme im Reichstag und tagten in drei Kollegien (Kurien): dem Kurfürstenrat, dem Reichsfürstenrat und dem Rat der Reichsstädte. Reparationen: Wiedergutmachungsleistungen für Kriegsfolgen, die die Siegermächte von den Verlierern verlangen. Bei der Festlegung von Reparationen geht es – wie die Bestimmungen des u Versailler Vertrages nach dem u Ersten Weltkrieg belegen – nicht nur um Wiedergutmachung, sondern auch um die wirtschaftliche und militärische Schwächung eines Gegners. Auch nach dem u Zweiten Weltkrieg wurden von den Siegermächten Reparationen erhoben. Restauration (lat. restaurare: „wiederherstellen“): Wiederherstellung der politischen, rechtlichen und sozialen Zustände einer früheren Epoche nach einer Revolution. Nach 1815 (u Wiener Kongress) machten die europäischen Herrscher unter Führung Metternichs die politischen Veränderungen der Revolutionszeit und Napoleons rückgängig und unterdrückten nationale und liberale Ideen (u Nationalis548 Glossar 4677_1_1_2015_536-560_Anhang.indd 548 17.07.15 12:33 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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