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38113.1 Armut und Armutsgefährdung in Deutschland – eine Realität? 5 10 b) Relative Armut Von relativer Armut sind Personen betroffen, deren Einkommen unter der jeweiligen Armutsschwelle liegt – beispielsweise liegt diese Schwelle in Deutschland bei 60 Prozent des mittleren Einkommens. Dabei berücksichtigt die Einkommensberechnung sowohl die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen als auch die Einspareffekte, die durch das Zusammenleben entstehen. Die Einkommen werden also gewichtet. […] Als [relativ] arm gelten demnach „Einzelpersonen, Familien oder Personengruppen, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist“1. […] Besonders von Armut gefährdet sind Arbeitslose und Alleinerziehende. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, Jugendliche stärker als Ältere, Singles öfter als Menschen mit Familie. Ebd. 1Defi nition von Armut des Rates der Europäischen Gemeinschaft von 1984 M3 Indikatoren zur Messung von „relativer“ Armut Armutsgefährdungsschwelle Armutsgefährdungsquote Die Armutsgefährdungsschwelle wird – entsprechend dem EU-Standard – bei 60 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung (in Privathaushalten) im jeweiligen Bundesland beziehungsweise in der jeweiligen Region festgelegt. Personen, deren Äquivalenzeinkommen unter diesem Schwellenwert liegt, werden als (relativ) einkommensarm eingestuft. © Statistische Ämter des Bundes und der Länder, A.2 Armutsgefährdungsschwelle, www.amtliche-sozialberichterstattung.de, 19.11.2014 Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und wird – entsprechend dem EU-Standard – definiert als der Anteil der Personen, deren Äquivalenzeinkommen weniger als 60 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung (in Privathaushalten) beträgt. © Statistische Ämter des Bundes und der Länder, A.1 Armutsgefährdungsquote, www.amtliche-sozialberichterstattung.de, 19.11.2014 Nettoäquivalenz einkommen J M13 Bundesmedian Grundlage der Berechnungen des Bundesmedian ist die Armutsgefährdungsschwelle des Bundes. Diese wird anhand des mittleren Einkommens (Median) im gesamten Bundesgebiet errechnet. Den Armutsgefährdungsquoten für Bund und Länder liegt somit eine einheitliche Armutsgefährdungsschwelle zugrunde. Allerdings werden bei dieser Betrachtung Unterschiede im Einkommensniveau zwischen den Bundesländern nicht beachtet. © Statista GmbH, Statistik-Lexikon: Bundesmedian, www.destatis.de, Abruf am 3.7.2015 20 Der allgemein bekannte Durchschnitt ist in der Statistik das arithmetische Mittel. Errechnet hat ihn schon jeder: Man addiert die Werte, deren Mittelwert gesucht wird und teilt sie durch ihre Anzahl. Wenn Sie lesen, dass deutsche Männer im Schnitt 83,6 Kilogramm wiegen, muss zuvor diese Rechnung vollzogen worden sein. Gewicht aller Männer geteilt durch Anzahl der Befragten, ganz einfach. In der Statistik konkurriert das arithmetische Mittel noch mit einem anderen Durchschnittswert: dem Median. Der Median ist der Wert, der in der Mitte liegt. Wenn etwa die durchschnittliche Körpergröße von fünf Jungen aus der achten Klasse gesucht wird, zeigt das folgende Beispiel die Berechnung des Median. Die Größe der Jungen in Zentimeter: 156, 146, 136, 167 und 177. Werden die Zahlen sortiert und genau die gewählt, die in der Mitte liegt, ergibt das: 156. Diese Zahl hat links genauso viele Nachbarn wie rechts. © Statista GmbH, Statistik-Lexikon: Defi nition Statistik für Anfänger Mittelwert, Durchschnitt und Streuung, www.de.statista.com, Abruf am 3.7.2015 5 10 15 Info: Unterschied zwischen Durchschnitt/Mittelwert und Median Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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