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Annäherung und Planung: Viele Perspektiven eines Konfliktes 431 Israelis und Palästinenser berichten „Von klein auf sah ich Kriege. Ich selbst kämpfte im Unabhängigkeitskrieg, im Suez-Krieg, im Sechs-TageKrieg, im Jom-Kippur-Krieg und in vielen weiteren Einsätzen. Mein Sohn kämpfte. Mein Enkel kämpfte. Er liegt verwundet im Krankenhaus. Und ich glaube, der Enkel meines Enkels wird auch kämpfen.“ Der Israeli Abraham Bar-Am drückt das aus, was viele in seinem Land denken. Ein dauerhafter Frieden liegt im Nahen Osten in weiter Ferne. Keine Generation von Israelis oder Palästinensern erlebte im 20. Jahrhundert eine Zeit ohne militärische Auseinandersetzungen. Beide Seiten sind von Kriegen und Anschlägen traumatisiert. Jede israelische Familie kennt jemanden, der in einem Krieg oder bei einem Anschlag der radikalen Palästinenserorganisationen zu Schaden kam. In jeder palästinensischen Familie gibt es Opfer der Kriege von 1948 und 1967, von israelischen Militäreinsätzen oder den alltäglichen Kontrollen in den besetzten Gebieten. Die in Bethlehem geborene Palästinenserin Amelie Dschaqaman fasst die Geschichte ihrer Familie in wenigen Worten zusammen. „Meine Mutter kam während der osmanischen Besatzung auf die Welt. Ich wurde während der englischen Besatzung geboren, meine Kinder während der jordanischen, deren Kinder während der israelischen. Es gibt immer jemanden, der dieses Land will, aber nie jemanden, der uns will. Ist das keine Tragödie?“ Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zählt in einem Bericht jedes Jahr die Opfer auf beiden Seiten des Konflikts auf. Wie viele Zivilisten starben bei Anschlägen der Palästinensergruppen in Israel? Wie hoch waren die Opferzahlen auf palästinensischer Seite durch Einsätze der israelischen Armee? Kam es zu Zwischenfällen zwischen israelischen Siedlern im Westjordanland und den dort lebenden Palästinensern? Wie viele israelische und palästinensische Kinder waren unter den Opfern? Waffen und Bewaffnete gehören zum alltäglichen Straßenbild auf beiden Seiten. Junge israelische Soldaten in olivgrüner Uniform fahren in den Bussen und Zügen nach Tel Aviv, Jerusalem oder Haifa, die amerikanische M-16 hängt von der Schulter. Armeefahrzeuge patrouillieren auf den Straßen in Jerusalem und den Palästinensergebieten. Dort protestieren in Städten wie Nablus, Gaza-Stadt oder Ramallah Anhänger der Hamas und Fatah. Vermummte Aktivisten feuern dabei mit der sowjetischen Kalaschnikow Salven in die Luft. Ein palästinensischer Selbstmordattentäter oder eine Qassam-Rakete der Hamas kostet auf der einen Seite Überlegen Sie, welche Schlussfolgerungen sich für Sie aus dem Text hinsichtlich der Bearbeitung des aktuellen Verlaufs des Nahostkonfliktes ergeben. Diskutieren Sie im Kurs, welche Möglichkeiten Sie haben, bei der „Suche nach Objektivität“ erfolgreich zu sein, und stellen Sie einen Leitfaden zum Umgang mit den Massenmedien zusammen, die als Quelle der Informationsbeschaffung im Bereich der internationalen Konflikte unverzichtbar sind. 1 2 Tägliche Gewalterfahrungen 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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