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Grundlagen: Baustein 2: Dimensionen des Nahostkonflikts 459 nerlei Zugang zum staatlichen Bildungsund Gesundheitssystem verfügten. Wie ein Bericht der UN aus dem Jahr 2011 zeigt, leben rund 84 % der Kinder OstJerusalems in Armut. […] Seit Israel die Einfuhr palästinensischer Waren nach Ost-Jerusalem im Jahr 2010 verbot, verlor die Stadt ihre Stellung als wichtiger Absatzmarkt palästinensischer Produkte. Zudem wird der legale Warenund Personenverkehr aufgrund der Sperranlage zwischen Ost-Jerusalem und der Westbank immer schwieriger. Daneben sehen sich viele Palästineser in Ost-Jerusalem politisch abgekoppelt. […] Die Summe dieser Faktoren führt zu zwei völlig unterschiedlichen Ausprägungen: entweder dem Wunsch nach Emigration oder der Bereitschaft zu gewalttätigem Widerstand. Die Probleme in Ost-Jerusalem durchdringen alle Gesellschaftsschichten. Kaum ein Palästinenser in Ost-Jerusalem ist von den Entwicklungen der letzten Jahre und der zunehmenden Gewalt verschont geblieben. Ein „Weiter so“ ist daher für die meisten Palästinenser kaum denkbar. […] Bei jenen Palästinensern in Ost-Jerusalem, denen die Möglichkeit der Auswanderung verwehrt bleibt, führt die Ratund Hilflosigkeit hingegen immer häufiger zu Gewaltbereitschaft. […] (Dr. Hans Maria Heyn u. a., Konrad-Adenauer-Stiftung: Länderbericht: Spannungen in Jerusalem – kommt die Jerusalem Intifada?, 29.10.2014, S. 1 – 7; http://www.kas.de/wf/doc/kas_39374-1522-1-30. pdf?141031141232) Quelle: The Jerusalem Institute for Israel Studies (Hrsg.), Statistical Yearbook of Jerusalem, 2014 Edition, online: http://jiis.org/? cmd=statistic.506 Abb.: Armutsquote in Jerusalem Ermitteln Sie die Bedeutung der Stadt Jerusalem für die beiden Konfliktparteien und fertigen Sie dazu eine tabellarische Übersicht an. Erläutern Sie unter Einbeziehung des Bildund Kartenmaterials sowie der weiteren Informationen, warum die Lösung der Jerusalemfrage als konfliktreich und besonders schwierig gilt. Beurteilen Sie, ob bezüglich der politischen, sozialen und ökonomischen Regelungen in Jerusalem von einer „Zweiklassengesellschaft“ gesprochen werden kann. Begründen Sie, welche Lösungsansätze Sie für die Jerusalemfrage sehen. Tipp: In der Materialkiste finden Sie ein Planspiel zur Lösung der Jerusalemfrage. 1 2 3 4 100 105 110 115 120 Jerusalem hatte 2013 ca. 900 000 Einwohner, davon ca. 65 % Juden, 35 % Muslime, etwa 2 % Christen und 1 % Einwohner gehörten keiner der drei genannten Religionsgemeinschaften an. Das israelische Statistikamt erfasste in diesen Zahlen auch die Palästinenser in OstJerusalem. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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