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552 Glossar Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bezeichnet das Verhalten eines Individuums oder eine soziale Gegebenheit, die subjektiv als (ge-)recht beurteilt wird. Gerechtigkeit ist ein zentraler Grundwert und das oberste Ziel des Rechtsstaates, das als Ordnungsund Verteilungsprinzip aber immer wieder neu bestätigt und angewandt werden muss. Schwierigkeiten hinsichtlich der Gerechtigkeit ergeben sich jeweils im konkreten Einzelfall, z. B. bei der Frage, welche Aufgaben der Sozialstaat im Einzelnen für die Bürger(innen) zu erfüllen hat (Vorsorge-, Nachsorge-, Nachtwächterstaat), da es keine allgemein verbindlichen Kriterien für Gerechtigkeit gibt. Gesellschaft. Gesellschaft ist die Sammelbezeichnung für unterschiedliche Formen zusammenlebender Gemeinschaften von Menschen, deren Verhältnis zueinander durch Normen, Konventionen und Gesetze bestimmt ist und die als solche eine Gesellschaftsstruktur ergeben. Gesellschaften entstehen in der Regel aus rationalen, zwecknutzenorientierten Gründen. Gini-Koeffizient/Gini-Index. Statistisches Maß zur Darstellung von Ungleichverteilungen. Ein Gini-Koeffizient mit dem Wert von 0 zeigt eine völlig gleichmäßige und gerechte Einkommensbzw. Vermögensverteilung an. Ein Wert von 1 bedeutet dagegen, dass nur ein Individuum das gesamte Einkommen bzw. Vermögen besitzt und dass das Einkommen bzw. Vermögen der übrigen Bürger somit Null ist. Je näher also der Gini-Koeffizient eines Landes dem Wert von 0 kommt, desto gleichmäßiger und gerechter ist die Verteilung. Gleichheit. Gleichheit bezeichnet zum einen das demokratische Prinzip, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Die rechtliche Basis hierfür ist in der BRD der Gleichheitsgrundsatz in Art. 3 GG. Diese Form der „rechtlichen Gleichheit“ (vgl. auch Gleichstellung von Mann und Frau) ist zum anderen zu unterscheiden von dem materiellen Gleichheitsgrundsatz, nach dessen Prinzip alle Menschen auch materiell gleichgestellt werden sollten (vgl. Sozialismus/Kommunismus). Global Governance. Entwicklung von Institutionen, Regelwerken und Mechanismen für die erfolgreiche Bearbeitung globaler Herausforderungen. Grundfreiheiten. Als die vier Grundfreiheiten des EWGVertrages gelten: freier Waren-, Personen-, Dienstleistungsund Kapitalverkehr. Ziel ist es, die ökonomischen Hemmnisse zwischen den EU-Mitgliedstaaten zu beseitigen. Haircut. Abschlag auf Forderungen von Kreditgebern: Entweder (teilweiser) Verzicht auf Rückzahlung von Krediten (d. h. Verlust durch Ausfall oder Umschuldung) oder Reduzierung von Kreditabsicherungen (Sicherheit der Rückzahlung); vgl. auch Kapitel 2, S. 120 ff. Hamas (arabisch: Eifer, Kampfgeist). Islamische Widerstandsbewegung gegen Israel, die als radikal-islamistische Terrorgruppe einzustufen ist und 1967 gegründet wurde. Harmonisierung. Angleichung von Rechtsund Verwaltungsvorschriften, um Störungen im Gemeinsamen Markt zu verhindern. Herrschaftsformen. Politisch-soziologische Bezeichnung für die Beschreibung des Verhältnisses zwischen Herrschenden und Beherrschten. Zu unterscheiden sind Herrschaftsformen idealtypisch a) nach der Anzahl der Herrschenden (Monokratie, Oligarchie, Demokratie) und b) nach dem Umfang der Herrschaft (unbeschränkte Herrschaft/beschränkte Herrschaft). Hierarchie. Herrschaftsund Ordnungssystem, das durch das vertikale Prinzip von Oberund Unterordnung klar gegliedert ist (vgl. Ständegesellschaft). Hisbollah (arabisch: Partei Gottes). Pro-iranische Terrororganisation im Libanon Holocaust (englisch: nach der griechischen Bezeichnung für „Brandopfer“). Begriff zur Bezeichnung der Massenvernichtung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Herrschaftssystem 1933 – 1945. Identität. Das Individuum empfindet sein eigenes „Selbst“ als einheitlich und unverwechselbar. Durch dieses „ldentitätsbewusstsein“ gewinnt das Individuum Handlungssicherheit in sozialen Interaktionsprozessen. Individualisierung. Prozess der Herauslösung des Individuums aus den kollektiven Lebensformen, Strukturen und Bindungen im Zeitalter der Moderne. Als Ursachen für den Individualisierungsprozess gelten: Wertepluralismus, Rationalitätsdenken, Bildungsniveau, abnehmende Bedeutung von traditionellen Institutionen wie Kirche und Familie. Internationale Politik. Politische Aktivitäten von Staaten bzw. nichtstaatlichen Akteuren durch gemeinsame Institutionen mit anderen Staaten oder auch nichtstaatlichen Akteuren im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder auch militärischen Bereich (vgl. UN, EU etc.). Intifada (arabisch: Abschütteln). Die Bezeichnung bezieht sich auf das angestrebte Abschütteln der israelischen Besatzungsmacht. Seit 1987 Bezeichnung für den Aufstand der Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten (Westjordanland und Gazastreifen). Die zweiN r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C .B ch ne r V er la gs | |
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