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Produzierter Stahl in Tonnen pro Monat Gewinne aus Stahlproduktion gesamt /Monat 1 13.000 2 30.000 3 45.000 4 57.000 5 68.000 6 78.000 7 85.000 8 90.000 9 93.000 10 94.000 11 92.000 12 89.000 13 83.000 Seit drei Generationen lebt Familie Kreising vom Fischfang. Alois Kreising hat das Handwerk des Fischers von seinem Vater erlernt und der wiederum hat es von seinem Vater. Doch damit könnte jetzt Schluss sein. Nicht etwa, weil die Kreisings keinen Sohn haben und auch nicht weil dieser wie so viele andere in die Stadt will, um dort sein Glück zu machen. „Der Grund steht rund 30 Kilometer fl ussaufwärts und heißt Stahl und Produktion F. Eichhardt“ erklärt Alois Kreising. „Als das Stahlwerk gebaut wurde, hatten wir natürlich Bedenken, dass die Abwässer des Stahlwerks den Fluss vergift en und die Fische sterben“. Wichtig ist ihm, dass sie diese Bedenken dem Landrat rechtzeitig vorgetragen haben. Doch dieser „hatte die Arbeitsplätze im Blick, die das Unternehmen in die strukturschwache Region zu bringen versprach“ und darauf verwiesen, dass „alle bestehenden Umweltstandards eingehalten würden.“ Doch das half weder den Kreisings noch den anderen Fischern in Kammerung. Mit jeder Tonne produziertem Stahl ging ihre Fangmenge zurück. Diesen Zusammenhang hatte das Stahlwerk stets geleugnet. Aus einem von Alois Kreising und seinen Kollegen in Auft rag gegebenem Gutachten geht nun hervor, dass pro Tonne Stahl, welche am Oberlauf produziert wird, die Fangmenge aller Fischer um 3.100 Forellen zurückgeht. Dies entspricht einem Gewinnrückgang der Fischer von 6.000 Euro pro Tonne Stahl. Mit diesem Gutachten hofft Alois Kreising „auf eine faire Lösung vor Gericht“. Auszug aus dem Produktionsplan des Unternehmens „Stahl und Produktion F. Eichhardt“ 5 10 15 20 5 10 25 15 20 25 Autofahrer in Deutschland werden nach einer Studie jährlich mit 88 Milliarden Euro subventioniert. Würden diese Kosten auf die Verursacher umgelegt, müssten sie pro Fahrkilometer mit etwa 15 Cent zusätzlich rechnen. „Je Pkw liegen die vom Autofahrer nicht bezahlten Kosten bei ungefähr 2.100 Euro pro Jahr“, sagte der Autor der Studie, Prof. Udo J. Becker von der Technischen Universität Dresden […]. Zu den von der Allgemeinheit getragenen Kosten zählt er die Folgen von Unfällen, Lärm, Abgasen, Bodenund Wasserverschmutzung, Klimaschäden oder Umweltbeeinträchtigungen durch Naturund Landschaft sverbrauch. Wobei die Studie zu den Klimafolgen eine große Bandbreite von neun bis 32 Milliarden angibt. Der Grund: Die Klimaschäden sind deutlich schwerer abschätzbar als die anderen Faktoren, da sie größtenteils erst in Jahrzehnten auft reten und es dazu unterschiedliche Kostenansätze gibt. Laut Becker sei zwingend, dass die Kosten sichtbar werden. „Heute lügen die Preise, und deshalb wird in der ganzen Gesellschaft ineffi zient entschieden. Deshalb haben wir so hohe Umweltund Gesundheitskosten und Krankenkassenbeiträge, und deshalb haben wir so viel Verkehr und so viel Stau.“ Nach: dpa/AFX, Focus money online, 25.2.2013 Autofahren zu billig – mit 88 Milliarden Euro subventioniert M 2 Streit im niederbayerischen Kammerung geht vor GerichtM 1 Wie erhält saubere Luft ihren Preis? 139 82007_1_1_2015_128_151_Kapitel5.indd 139 15.05.15 11:55 Nu r z u P üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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