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weise die einen in der Globalisierung die Ursache vieler Armutsprobleme in der Welt sehen, verstehen die anderen die Globalisierung ge rade als Instrument, Armut zu überwinden. Die globale Aufspaltung von Produktionsprozessen Globalisierung und Welthandel drücken sich nicht nur in Exportund Importquoten aus. Die Verlagerung von Unternehmen und Produktionsstätten ins Ausland sowie die globale Auft eilung von Produktionsprozessen sind wesentliche Charakteristika der globalen Ökonomie. Produziert wird dort, wo es am günstigsten ist. Und das gilt keineswegs nur für fertige Produkte, sondern bereits für Vorprodukte und kleine Komponenten alltäglicher Güter. Der Grund liegt insbesondere in den sehr niedrigen Transportkosten bei Massengütern. Globaler Wettbewerb Auf Märkten für Güter und Dienstleistungen fi ndet man heute vielfach internationalen Wettbewerb. Wichtig ist folgende Einsicht: Es sind Unternehmen, und nicht ganze Staaten, die internationalen Handel betreiben. Dies wird in den Medien häufi g anders dargestellt. Doch stehen im Zuge der Globalisierung auch Staaten zunehmend im internationalen Standortwett bewerb. Entwicklungen auf den globalen Kapitalmärkten Der Abbau von Beschränkungen und Kontrollen im Kapitalverkehr in den 1970er Jahren und der rasante Fortschritt im Bereich der Informationsund Kommunikationstechnologien ermöglichen es Konsumenten und Unternehmen heute, ihr Kapital weltweit dort anzulegen, wo die höchsten Erträge erwartet werden. Kein anderer Bereich ist durch die Globalisierung so beschleunigt worden wie der internationale Kapitalverkehr, kein Gut so mobil wie Kapital. Gigantische Summen jagen täglich praktisch ohne Transaktionskosten und Zeitverzögerung rund um die Welt, den höchsten Renditen hinterher. Insbesondere seit Mitte der 1980er Jahre hat der Kapitalexport stark zugenommen. Die internationalen Wirtschaft sbeziehungen verlagern sich seitdem tendenziell vom Warenhandel zum Finanzhandel, die hier zu verzeichnenden Summen liegen somit um ein Vielfaches über denen des Handels mit Gütern und Dienstleistungen. Die einzelund gesamtwirtschaft lich positiven Eff ekte hieraus gehen allerdings mit hohen Risiken einher, wie spätestens seit der Finanzkrise 2007 deutlich zu spüren ist. Nach: Michael Koch/Katrin Eggert, Unterrichtseinheit „Globalisierung“, Institut für Ökonomische Bildung, 5. Aufl age 2012 Aufgaben Erläutere die Absicht, die hinter der Kampagne „Saubere Kleidung“ steht. (M1) Diskutiere mit deinem Nachbarn, ob es sich bei Kleidung um sog. Vertrauensgüter handelt. (M1) Diskutiert in der Klasse, ob die weltweite Verflechtung von Unternehmen Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet. (M2, M3) Beschreibe die weltweite Verflechtung der EU in der Welt. (M4) Beurteile die Entwicklung der Weltwirtschaft seit 1960. (M5) Leitet in Gruppenarbeit aus M6 eine prägnante Definition des Begriffes „Globalisierung“ ab und vergleicht eure unterschiedlichen Ergebnisse. 1. 2. 3. 4. 4.5 6. 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 203 82007_1_1_2015_198_213_Kapitel8.indd 203 15.05.15 12:00 Nu r z u Pr ü zw ck en Ei ge n um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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