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• Einsatz vielschichtiger Erzählweise im modernen Roman (Rückblenden, innerer Monolog, erlebte Rede etc.) als Ausdruck einer gewandelten Wahrnehmung von Realität Entwicklungsgeschichtlich erreicht der traditionelle Roman eine erste Blüte durch Goethes klassischen Bildungsroman „Wilhelm Meister“; im 19. Jahrhundert folgt im poetischen Realismus ein weiterer Höhepunkt der Gattungsgeschichte. Die Wurzeln des modernen Romans, zeitlich in der Regel im 20. Jahrhundert verortet, fi nden sich bei James Jocye „Ulysses“ oder den Franzosen Proust und Gide. Bedeutende deutsche Vertreter sind u. a. Alfred Döblin, Franz Kak a, Günter Grass etc. Seit dem 18.Jahrhundert ist der Roman die beliebteste Form literarischer Unterhaltung und bietet eine kaum überschaubare Fülle von Inhalten und Unterarten, z. B. Abenteuer-, Entwicklungs-, Kriminalund Science-Fiction-Romane. (P Kapitel 4) s Satire: Ihr Formenreichtum (als Märchen, Lyrik, Kurzprosa, Rede … ) führt dazu, dass es keine einheitliche Defi nition der Satire gibt. Auch eine Festlegung, welche Textsorten unter den Begrif fallen, ist nicht möglich. Nach Erich Kästner verhalten sich „Satire und Wirklichkeit zueinander wie ein Gegenstand zu seiner Abbildung in einem Zerrspiegel“. Der Spiegel selbst kann als Bild für die sprachliche Gestaltung des Textes stehen. Aufgabe des Betrachters ist es, den so veränderten Gegenstand zu identifizieren und sich ein Bild dieses Gegenstandes zu machen, das durch das Erkennen des Objektes im Zerrspiegel von dem Bild abweicht, das er zuvor besaß. Die Verzerrung und damit die Sichtbarmachung der Missstände geschieht durch Stilmittel, die eine Verfremdung zur Folge haben, da der Text von dem normalerweise zu Erwartenden abweicht. Als Stilmittel werden gerne rhetorische Mittel eingesetzt, die „Verdrehungen“ bewirken, also z. B. Gefährliches wird als harmlos, negative Merkmale werden als besonders positiv usw. dargestellt. Methoden bei der Analyse epischer Texte s Standbild: Methode zur szenischen Interpretation eines Textes. Das Standbild steht repräsentativ entweder für einen Moment aus einem Text oder für den gesamten Text. Ausdrucksmittel sind – jeweils „eingefroren“ (Freeze-Methode) – Körperhaltung, Mimik, Gestik, Stellung der Figuren zueinander. Über die Diskussion eines Standbildes oder die begründete Veränderung von Details erreicht man ein Interpretationsergebnis. s Szenische Lesung: Methode zur szenischen Interpretation eines Textes. Sie ist angesiedelt zwischen Lesen und Schauspielern. Der zugrundeliegende meist dramatische Textausschnitt wird mit verteilten Rollen mimisch und gestisch unterstützt gelesen. Dabei können neben Ton und Licht auch einige wenige charakterisierende Kostümteile und Requisiten sowie eine einfache Raumgestaltung eingesetzt werden. 239Epik N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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