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65 Ägypten – eine frühe Hochkultur Pyramide des Pharaos Pyramiden der Königinnen Kultstraße Umfassungsmauer Speicherräume Speicherräume Pyramidenhof Eingangskapelle fünf Nischen mit Statuen Totentempel Eingangshalle 4 Arbeiten im Totenreich Das ägyptische Totenbuch ist eine Sammlung von Sprüchen. Sie sollen dem Verstorbenen beim Weiterleben im Jenseits helfen. Dazu gehört auch dieser Uschebti-Spruch: O ihr Uschebti, wenn ich verpflichtet werde, irgendeine Arbeit zu leisten, die dort im Totenreich geleistet wird; wenn nämlich ein Mann dort zu seiner Arbeitsleistung verurteilt wird, dann verpflichtest du dich zu dem, was dort getan wird, um die Felder zu bestellen und die Ufer zu bewässern, um den Sand (Dünger) des Ostens und des Westens überzufahren. „Ich will es tun, hier bin ich“ sollst du sagen. Nach: Erik Hornung, Das Totenbuch der Ägypter, Zürich u. a. 1979, S. 48 5 6 Pyramiden bezirk Rekonstruktion der Grabbauten des Pharaos Pepi I. (um 2250 v. Chr.) 3 Uschebti Kalkstein, bemalt, Höhe: 24 cm, um 1200 v. Chr. Ab etwa 2000 v. Chr. gaben die Ägypter den Toten kleine Figuren aus Stein, Ton, Holz oder Wachs mit ins Grab. In den Händen halten sie Arbeitsgeräte, auf dem Rücken tragen sie Taschen oder Gefäße. Uschebtis sollten dem Verstorbenen im Jenseits dienen und ihm ein Leben ohne Mühe ermög lichen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich 365 Uschebtis ins Grab stellen – einen für jeden Tag des Jahres. Im Grab von Pharao Tutanchamun waren es sogar 413. 48 Uschebtis dienten als Aufseher über die 365 anderen. 4000 v. Chr. 3000 v. Chr. 2000 v. Chr. Zeit der Herrschaft von Pharaonen in Ägypten Blütezeit der Pyramiden Tal der Könige 1000 v. Chr. Chr. Geb. 1. Uschebtis (M3) sind wie die Kultbilder von Göttern (S. 58, M1) Kunstwerke, die von Menschen hergestellt wurden. Arbeite heraus, welche Eigenschaften die Ägypter solchen Abbildern zusprachen. Berücksichtige z. B.: Uschebtis werden angesprochen (M4), Götter statuen mit Kleidung und Nahrung versorgt (S. 58). 2. Prüfe, was uns Grabbeigaben über den Glauben an das Leben nach dem Tod und über den Alltag im alten Ägypten verraten. 3. Versetze dich in eine ägyptische Familie und überlege, was du einem Verstorbenen ins Grab mitgeben willst. Begründe deine Auswahl. Berücksichtige den Glauben, das Jenseits sei wie das irdische Leben. Beachte auch das Totengericht. Suche Grabbeigaben aus, die zu diesen Vorstellungen passen. 5 Skarabäus Der Käfer „Heiliger Pillendreher“ bewohnt die Ränder der Wüsten. Der Käfer dreht eine Kugel aus Dung. Er rollt den Ball, der an die Sonne erinnert, über den Sand und vergräbt ihn. Anschließend legt das Weibchen ein Ei hinein. Nach einigen Wochen kriecht ein junger Käfer aus der Kugel – scheinbar Leben aus totem Boden. Diese Beobachtung machte den Skarabäus für Ägypter zu einem heiligen Tier. Sie glaubten, dass er nicht sterben muss. Skarabäen aus Stein oder Ton wurden als Amulette um den Hals getragen und Toten auf das Herz gelegt. 31051_1_1_2015_048-075_Kap3_Aegypten.indd 65 13.08.15 09:37 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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