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81 Leben im antiken Griechenland 5 10 15 20 5 10 4 Standgefäß Athen, um 740 v. Chr., Höhe: 1,23 m Solche Tongefäße wurden auf die Gräber reicher Männer gestellt. Der obere Bildstreifen zeigt einen Toten auf der Bahre, umgeben von trauernden Mitgliedern seines Hauses. Darunter ist ein Heer mit Streit wagen und Speerträgern mit Schilden abgebildet. 3 Land-, Stadtund Höhlenbewohner Der Dichter Homer beschreibt im 8. Jh. v. Chr. die Abenteuer des Helden Odysseus. a) Nach langer Irrfahrt kehrt Odysseus in das Haus seines alten Vaters Laërtes zurück. Homer erzählt: Odysseus erreichte das bestens bestellte Landgut des Laërtes. Sein Haus war umgeben von Wirtschaftsgebäuden. Dort aßen und schliefen seine Sklaven. Auch eine alte Frau wohnte darin, die den Alten hier, fern der Stadt, betreute. b) Unterwegs hatte Odysseus Städte besucht. Eine von ihnen beschreibt Homer so: Die Stadt hat hohe Mauern und Häfen auf beiden Seiten. Schmal ist ihr Zugang. Ihn säumen Schiffe, die an das Ufer gezogen wurden. Für alle gibt es einen Liegeplatz. Rings um den Tempel liegt der Versammlungsplatz. Hier stellt man Geräte für die Schiffe her, Taue, Segel und Ruder. Denn die Bewohner befassen sich nicht mit Bogen und Köcher, sondern mit Masten, Rudern und Schiffen. c) Kyklopen, einäugige Riesen, schildert Homer so: Die Kyklopen sind rechtlose Bösewichte. Sie pflanzen, säen und pflügen nicht mit ehrlicher Arbeit. Alles wächst bei ihnen ohne Säen und Ackern. Ihre Weinstöcke bringen Wein in üppigen Trauben hervor. Zeus bewässert ihn für die Kyklopen. Sie kennen weder Ratsversammlungen noch feste Gesetze. Auf Bergen hausen sie in tiefen Höhlen. Jeder macht sich eigene Gesetze für seine Frauen und Kinder. Keiner von ihnen sorgt für den anderen. Nach: Homer, Odyssee 24.205-213, 6.262-272 und 9.105-116, in Prosa nacherzählt von M. Sanke 5 Warum entsteht eine Polis? Aristoteles, ein Gelehrter aus Athen, erklärt im 4. Jh. v. Chr. , wie Stadtstaaten entstanden sind: Zunächst müssen sich diejenigen, die alleine nicht überleben können, paarweise verbinden. So tun es Frauen und Männer oder Herren und Knechte. Aus diesen beiden Gemeinschaften entsteht zuerst eine Hausgemeinschaft. Sie besteht für den Alltag. Die erste auf Dauer gegründete Gemeinschaft mehrerer Häuser ist das Dorf. Eine Gemeinschaft aus mehreren Dörfern bildet nun die städtische Bürgerschaft (Polis). Ihr Ziel ist die vollständige Unabhängigkeit der Menschen von anderen. Nach: Aristoteles, Politik, 1252b (vereinfacht) 1. Nenne die Gründe, weshalb in Griechenland kein großer, zusammenhängender Staat entstand, sondern viele Stadtstaaten. Sieh dir nochmals die Karte auf S. 79 an. 2. Du bist für die Ausgaben deiner Polis verantwortlich. Erstelle eine Liste, die den Bürgern erklärt, wofür ihr Geld verwendet werden soll. 3. Odysseus hat auf seinen Fahrten viel gesehen. Versetze dich in seine Lage, als er nach Hause kommt, und erzähle, wie sich das Leben auf dem Landgut seines Vaters vom Leben in der Stadt unterschied (M3 a b). 4. Um seine Geschichte spannend zu machen, lässt Homer Odysseus von einäugigen Riesen (Kyklopen) erzählen. Prüfe mit M3 c folgende Aussage „Die Griechen sind das positive Gegenteil der Kyklopen“. Forme jede Aussage über die Kyklopen in ihr Gegenteil um. Schreibe dann auf: „Nach Homer sind (machen/haben/leben ...) die Griechen ...“ 5. Erkläre den Unterschied zwischen Hausgemeinschaft, Dorf und Polis (M5). Diskutiert, wie es die Bürger einer Polis schaffen, von anderen Stadtstaaten unabhängig zu sein, wie Aristoteles es wünscht (Z. 9 f.). Ist das überhaupt möglich? 1200 v. Chr. 1000 v. Chr. 800 v. Chr. 600 v. Chr. 400 v. Chr. 200 v. Chr. Chr. Geb. Blütezeit der griechischen Kultur„Dunkle Jahrhunderte“ Gründung von Stadtstaaten Krisenzeit 31051_1_1_2015_076-115_Kap4_Griechenland_lo.indd 81 13.08.15 09:38 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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