Volltext anzeigen | |
143 Fenster zur Welt: Zwei Imperien – Rom und China 3. Du bist ein Historiker im China der Han-Zeit und schreibst über die Geschichte der Herrschaft. Verfasse zu Fakten aus M4 einen Text nach dem Muster: „Bei uns in China ... Daraus ergibt sich für unser Reich ...“ 4. „Die Karte sieht aber komisch aus!“ – so hast du vielleicht bei M5 zunächst gedacht. Beschreibe, was die Karte darstellt, und erkläre, warum sie so ungewöhnlich angeordnet wurde. Beurteile anschließend mit M5 die Aussage: „Europa wurde durch den fernen Osten beeinflusst.“ 1. Wähle eines der Vergleichspaare M1 M3 aus. Beschreibe die Gemeinsamkeiten und Unterschiede vom chinesischen (a) und römischen (b) Beispiel. Beende den Vergleich mit der Formulierung: „Über das römische und das chinesische Reich erfahren wir dadurch, dass ...“ 2. Maria Dettenhofer vergleicht das römische und das chinesische Reich. In ihrem Text sind Zwischenüberschriften für zwei Abschnitte (Z. 1 22, Z. 23 58) verloren gegangen – ergänze sie! Vergleiche dann das römische und das chinesische Kaiserreich mithilfe einer Tabelle. 4 Reiche und Herrschaften im Vergleich Eine Wissenschaftlerin vergleicht das Imperium Romanum und das chinesische Reich zur Zeit der Han-Dynastie: Beide Imperien waren gewaltsam geeint worden, beide wurden in der Folgezeit zentralistisch [= von einem Mittelpunkt aus] regiert. Chinesen und Römer waren bekannt für ihre militärische Prägung und Disziplin. Etwa zur Hälfte ihrer Epoche erfuhren beide Reiche jeweils einen tiefen politischen Einschnitt: In dem von Krisen geschüttelten republikanischen Rom konnte sich der Großneffe und Adoptivsohn des ermordeten Diktators Caesar ab 30 v. Chr. als Alleinherrscher dauerhaft behaupten. In China ließ sich Wang Mang […] im Jahr 8 n. Chr. das Reichssiegel übergeben und bestieg mit dieser neuen Form der Legalisierung den Thron. Beide Machtergreifer, Augustus und Wang Mang, schufen einen neuen „Adel“, der ihnen den gesellschaftlichen Aufstieg verdankte. Ebenso legten beide besonderen Wert auf eine günstige Volksmeinung und griffen gerne auf himmlische Vorzeichen zurück, um ihre Position zu legitimieren. Auch mit dem gezielten Rückgriff auf eine ideale Vergangenheit gingen beide einen ähnlichen Weg. China bildet eine geschlossene Landmasse, Rom ein Reich, das sich um das Mittelmeer herum gebildet hatte […]. Vor allem aber waren die Voraussetzungen hinsichtlich der Regierungsform und des politischen Bewusstseins in Rom und China unterschiedlich: Der Stadtstaat Rom war nach der Vertreibung der etruskischen Könige eine Republik geworden. Die Monarchie war in Verruf geraten, der letzte König Tarquinius Superbus als Tyrann gebrandmarkt. Das römische Staatswesen wurde als res publica (öffentliche Sache) verstanden, in der libertas (Freiheit) herrschte. Die politische Verantwortung lag nun in den Händen einiger Adelsfamilien, die die Magistrate stellten. Gewählt wurden sie von den Bürgern Roms in der Volksversammlung. Regierungszentrale war jedoch der Senat. Die Senatoren orientierten sich an den Sitten der Vorfahren (mos maiorum) und natürlich an den Gesetzen. Dem gegenüber steht ein positives Verhältnis der Chinesen zur monarchischen Regierungsform. Die chinesische Monarchie wurde als Herrschaft für das Volk verstanden, niemals als Herrschaft durch das Volk. Die Reichsbildung war auf Grundlage der Philosophie des Legalismus erfolgt. Sie stattete einen Herrscher mit absoluter und unbeschränkter Macht aus. „Im Qin-Reich hieß Regieren, den Willen des Kaisers und seiner Regierungsorgane ohne Rücksicht auf andere Interessen ausführen.“ Nach der Einigung der Königreiche ersetzten strenge Strafgesetze die Sitten. Später wurde diese Weltanschauung wegen der Brutalität, mit der die Regeln durchgesetzt worden waren, wieder fallengelassen. An ihre Stelle trat im Han-Reich der Konfuzianismus, die Lehre von den menschlichen Tugenden. Nach: Maria H. Dettenhofer, Das Römische Imperium und das China der Han-Zeit. Ansätze zu einer historischen Komparatistik, in: Latomus 65.2 (2006), S. 879 897 Loulan 200 Turpan 399 Gilgit 6. Jh. Samarkand 751 Bagdad 793 Alexandria 900 Fes 1100Toledo1085 Xàtiva 1151 Fabriano 1276 Dunhuang 150 Luòyáng 105 300 v. Chr. 300 n. Chr.200 v. Chr. 100 v. Chr. Chr. Geb. 100 n. Chr. 200 n. Chr. Vereinigung unter Kaiser Qin Shihuangdi Zerfall des ReichesWang Mang reißt die Macht an sich C h i n a : QinHan-Dynastie („östliche Han“) Han-Dynastie („westliche Han“) 7 streitende Königreiche 3 Königreiche R o m : R ö m i s c h e R e p u b l i k Augustus R ö m i s c h e K a i s e r z e i t 5 Ausbreitung der Papierherstellung Das Papier wurde im 1. Jh. v. Chr. in China erfunden. Die Zahlen geben an, wann die erste Herstellung von Papier an anderen Orten belegt ist. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 Nu r z u Pr ü zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |