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53 Ägypten – eine frühe Hochkultur 3. Übernimm die Rolle eines Wesirs. Erkläre einem Fremden anhand des Schaubildes M4 den Aufbau der ägyptischen Gesellschaft. Diskutiert, welche gesellschaftlichen Gruppen in unserer Gesellschaft unterschieden werden können. 4. Stelle in eigenen Worten dar, wie der Vater in der Lehre versucht, den Sohn für den Schreiberberuf zu gewinnen (M3). 1. Beschreibe die Darstellung (M1) und arbeite heraus, welche Informationen die Bildquelle über die Tätigkeit der Beamten und Bauern liefert. Vergleiche mit der Textquelle (M2). Diskutiert, ob die Darstellung M1 der Realität entsprochen hat. 2. Erläutere die Bedeutung von Bauern für die Arbeitsteilung. Vergleiche mit heute. 2 Die Leiden des Bauern Auf mehreren Papyri ist ein Text überliefert, der von den schwierigen Lebensumständen der Bauern im alten Ägypten berichtet: Erinnerst du dich an die Lage des Bauern während der Registrierung [Erfassung] der Ernte? Die Raupe nimmt eine Hälfte weg, das Nilpferd frisst den Rest. Die Mäuse sind zahlreich im Feld, die Heuschrecke kommt herab. Das Vieh frisst und die Spatzen nehmen weg: Wehe da dem Bauern! Den Rest auf dem Boden der Scheune, den erledigen vollends die Diebe. Das geliehene Vieh ist geschunden, das Gespann ist erschöpft vor lauter Dreschen und Pflügen. Dann landet der Schreiber am Uferdamm an, um die Ernte zu registrieren. Seine Begleiter haben einen Schlagstock dabei. Sie sagen: „Gib das Getreide her!“ Er aber sagt: „Ich habe keines!“ Da schlagen sie ihn mit krachenden Schlägen. Dann wird er gefesselt, in den Brunnen hinabgelassen und untergetaucht. Seine Frau und seine Kinder liegen in Fesseln. Seine Hilfsarbeiter gehen weg, sie fliehen und verlassen ihr Getreide. Zit. nach: Stephan Jäger, Altägyptische Berufstypologien, Göttingen 2004, S. 242 f. (vereinfacht) ne Kräfte. Moskitos haben ihn gestochen, Sandflöhe ihn gebissen: Er ist vollkommen erschöpft. Der Gärtner trägt eine Tragestange; jede seiner Schultern zeigt Altersbeschwerden und eine Geschwulst befindet sich auf seinem Nacken, welche eitert. Er verbringt den Morgen beim Gemüsegießen und den Abend beim Koriander, nachdem er den Mittag über im Obstgarten gearbeitet hat. So sinkt er todmüde nieder. Ich erzähle dir auch vom Fischer. Er ist elender dran als jeder andere Beruf. Seine Arbeit findet auf dem Fluss statt, der voll ist mit Krokodilen. Wenn dann die Zeit seines Todes kommt, dann wird er klagen, denn niemand hat ihm gesagt: „Das Krokodil lauert dort!“ Schau, dich aber habe ich auf den Weg Gottes gesetzt! Kein Beamter ist ohne Nahrung und Besitz. Danke Vater und Mutter, die dich auf diesen Lebensweg gegeben haben! Wolfgang Helck, Die Lehre des Dw3-H˘tjj (= Kleine ägyptische Texte 3), Wiesbaden 1970, S. 24 ff. (vereinfacht und gekürzt) 4 Gesellschaftspyramide Ein Ägypter konnte im Staat mehrere Aufgaben haben. Manche Offiziere waren noch hohe Priester und einige Bauern zeitweise niedere Priester oder Soldaten. Wesir höchste Beamte befehlen, überwachen, verwalten führen Befehle aus, leisten Abgaben, steigen durch Leistung auf führen Befehle aus, berichten, steigen durch Leistung auf Pharao Priester der niederen Ränge niedere Beamte Handwerker Bauern Soldaten Priester der mittleren Ränge mittlere Beamte Offiziere Hohepriester hohe Beamte Unfreie (z. B. Kriegsgefangene) Diener 3 „Werde Schreiber!“ Die „Lehre des Cheti“ stammt aus dem 19./20. Jh. v. Chr. Darin versucht der Vater Cheti seinen Sohn Pepi vom Beruf des Schreibers zu überzeugen: Kein Schreiber auf irgendeinem Posten des Staates leidet Not. Das Amt des Schreibers ist bedeutsamer als alle anderen Berufe und es gibt nicht seinesgleichen auf Erden. Der Schilfrohrarbeiter fährt in die Sümpfe, um sich Pfeile zu holen. Seine Tätigkeit geht über sei5 10 15 5 10 15 20 25N r z u P üf zw e ke n E ge tu m d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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