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93 Leben im antiken Griechenland 3 Spartanische Erziehung Der Grieche Plutarch verfasst um 100 n. Chr. eine Lebensbeschreibung des spartanischen Gesetzgebers Lykurg. Der soll im 7. Jh. v. Chr. geherrscht haben. Zur spartanischen Erziehung heißt es darin: Die Erziehung hielt er [Lykurg] für die größte und wichtigste Aufgabe des Gesetzgebers. Er ließ die Körper der Mädchen durch Laufen, Ringen, Diskusund Speerwerfen kräftigen, damit sie gesunde Kinder zur Welt bringen. Weichlichkeit, Verzärtelung und alles weibische Wesen verbannte er. [...] Die Jungen der Spartaner aber gab Lykurg nicht in die Hände von Pädagogen, noch durfte jeder seinen Sohn aufziehen, wie er wollte. Vielmehr nahm er selbst alle, sobald sie sieben Jahre alt waren, zu sich und teilte sie in „Horden“, in denen sie miteinander aufwuchsen, erzogen und gewöhnt wurden, immer beisammen zu sein. Als Führer der „Horde“ wählten sie denjenigen, der sich durch Klugheit und Kampfesmut auszeichnete. Sie hörten auf seine Befehle und unterwarfen sich seinen Strafen. So bestand die Erziehung wesentlich in der Übung im Gehorsam. Lesen und Schreiben lernten sie nur so viel, wie sie brauchten; die ganze übrige Erziehung war darauf gerichtet, dass sie pünktlich gehorchen, Strapazen ertragen und im Kampfe siegen lernten. Nach: Walter Arend (Bearb.), Altertum. Geschichte in Quellen, München 31978, S. 143 f. (gekürzt und sprachlich vereinfacht) de man später sicher [...] voller Unglauben seine Macht [...] bezweifeln. Und doch besitzen die Spartaner zwei Fünftel vom Peloponnes und stehen an der Spitze des Landes und vieler Verbündeter. Aber da sie nicht in einer Stadt beisammen wohnen und keine kostbaren Tempel und Bauten haben, sondern nach altgriechischer Art in Dörfern siedeln, könnte Sparta eher armselig wirken. Wenn es aber Athen ebenso ginge, so würde seine Macht nach der sichtbaren Erscheinung der Stadt doppelt so hoch geschätzt werden, als sie wirklich ist. Thukydides, Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Buch 1.10, nach: Georg Peter Landmann (Übers.), a. a. O., S. 17 19 ( frei übertragen) 5 Regierung in Sparta Sparta war eine Art Monarchie: Zwei Könige aus den mächtigsten Familien regierten gemeinsam. Im Krieg führten sie das Heer, im Frieden hatten sie nur religiöse Aufgaben. Dann regierte ein Rat der ältesten, dem die Könige und 20 Männer über 60 Jahren angehörten. Sie wurden auf Lebenszeit von allen Spartiaten auf einer Volksversammlung gewählt. Auch diese war anders als in Athen: In Sparta wurde nicht über Entscheidungen diskutiert, sondern nur abgestimmt. Eigenbeitrag Markus Sanke 6 Spartanischer Krieger Bronzefigur, Höhe: ca. 13 cm, um 530 v. Chr. Auf dem Schlachtfeld sollen die Spartiaten rote Hemden getragen haben, damit das Blut nicht zu sehen war. Im Gegensatz zu den anderen Griechen hatten sie lange Haare. 7 Spartanisches Mädchen Bronzefigur, Höhe: 12 cm, um 530 v. Chr. Laufen, Ringen, Diskusund Speerwerfen gehörten zu den von Mädchen ausgeübten Sportarten. 5 10 15 20 5 10 15 5 10 3. Diskutiert die Besonderheiten der Regierung von Sparta (M5). Vergleicht mit Athen (S. 88 f.). 4. Erkläre Thukydides’ Urteil (M4) mit der Lebensweise der Spartaner. 5. Wenn etwas besonders einfach, anspruchslos oder karg ist, nennen wir es „spartanisch“. Erkläre diese Redewendung. 1. Der Schreiber eines Leserbriefes fordert: „Die heutigen Schulen sollten sich ein Beispiel an den Spartanern nehmen und ihre Erziehung daran ausrichten!“ Schreibt eine Entgegnung (M3). 2. Stelle in einer Tabelle gegenüber: Die Rolle von Frauen / Mädchen und Männern / Jungen in der Gesellschaft Spartas (Darstellung, M3, M6, M7). 4 Sparta und Athen – ein Vergleich Der Athener Geschichtsschreiber Thukydides urteilt um 420 v. Chr. über Sparta: Wenn Sparta verwüstet würde und nur die Tempel und Grundmauern der Gebäude blieben, würNu z P rü fzw ec ke n Ei g tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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