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147 55 60 65 70 die Bürger aus freier Entscheidung wählen und nicht nur Vorschriften befolgen. Parteien und Politiker sollten attraktive Politikangebote machen, die auch Anreize setzen, wählen zu gehen. Das misslingt gerade bei jungen Menschen. Besonders niedrig ist die Wahlbeteiligung bei denen, die zum ersten Mal wählen dürfen. Was lässt sich konkret dagegen tun? Schulen können zum Beispiel spezielle Formate anbieten, in denen Wählen geübt wird. Solche simulierten Wahlen gibt es teilweise schon. Wer das einmal mitmacht, der kann sich auch dafür begeistern. Der weiß nämlich, was dahintersteckt und wird sich, wenn er endlich richtig wählen darf, darauf freuen. Außerdem müssen Parteien selbst Ideen entwickeln, um junge Menschen anzusprechen. Jugendliche haben ein großes Vertrauen gegenüber bestimmten Sängern und Musikern. Wenn man diese Idole dazu bringt, für eine Partei Farbe zu bekennen, erreicht man auch die Jüngeren. Zum ersten Mal tritt bei der Bundestagswahl die „Partei der Nichtwähler“ an. Was halten Sie davon? Ich kann nicht erkennen, worin der Reiz liegen sollte, diese Partei zu wählen. Bei der Wahl geht es darum, eine Regierung abzuwählen oder Macht neu zu verteilen. Mir stellt sich die Frage, warum ich die Macht einer Partei geben sollte, die praktisch ohne Programm antritt. Sie erhält Aufmerksamkeit, weil das irgendwie originell klingt. Es gibt genügend Auswahl an unterschiedlichen Parteien, die ein inhaltliches Programm haben. Das Interview führte Christine Haas, Warum Nichtwähler nicht wählen, www.heute.de, 20.9.2013 75 80 85 90 95 Aufgaben zu Aufgaben 3 – 4 Recherchiere die Wahlbeteiligung in anderen Ländern der EU auf verschiedenen Ebenen (Bund, Land, Kommune). Welche Gründe werden von Experten für die Veränderung der Wahlbeteiligung genannt? zu Aufgabe 4 Beziehe in deine Bewertung insbesondere die Repräsentationsfunktion von Wahlen mit ein. 4.2 Wahlen – Parteien – Interessenverbände Typen von Nichtwählern Der Unzufriedene Der Unzufriedene ist ein Protestwähler, der dem politischen System kritisch gegenübersteht und sich bewusst für die Nichtwahl entscheidet. Der Rationale Der Rationale tendiert zu wechselhaftem Wahlverhalten und entscheidet sich je nach Bedeutung der Wahl kurzfristig auch für die Nichtwahl. Der Gleichgültige Der Gleichgültige ist desinteressiert und hat keinerlei Verbindung zur Politik. Der Verhinderte Der Verhinderte ist im Urlaub, krank oder kürzlich verstorben. Diese Gruppe ist in den meisten Fällen die geringste Gruppe der Nichtwähler. 1. Analysiert in Kleingruppen die Meinungen der Jugendlichen in M 1 hinsichtlich einer positiven oder negativen Einstellung zu Wahlen. • Haltet auf einer Folie oder auf einer Wandzeitung positive und negative Einstellungen zu Wahlen fest. • Vergleicht und ergänzt eure Ergebnisse. • Diskutiert abschließend in einer Podiumsdiskussion (J Methodenglossar) die Meinungen und beurteilt, welche Argumente euch überzeugen. 2. Fasse zusammen, welche Einfl ussmöglichkeiten die Bürgerinnen und Bürger durch die Wahlen in unserem Staat haben (M 2). 3. Nimm Stellung zur These: „Wenn ein Abgeordneter erst einmal gewählt ist, kann er vier Jahre lang machen, was er will!“ (M 2 – M 4). 4. Analysiere die Grafi k M 3 und arbeite mithilfe von M 4 mögliche Gründe für die Entwicklung der Wahlbeteiligung heraus. 5. Gib wieder, wie der Politikwissenschaftler Korte die Entwicklung der Wahlbeteiligung beurteilt und welche Lösungsmöglichkeiten er für eine Erhöhung der Wahlbeteiligung für sinnvoll hält bzw. ablehnt (M 4). Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er l gs | |
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