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299 Globalisierungskritik am Beispiel des Netzwerks Attac: Was sind die wesentlichen Kritikpunkte? M 14 Attac stellt sich vor… Der Attac-Deutschland Mitgründer und Steuerexperte Sven Giegold (li.) und der ehemalige CDUGeneralsekretär Heiner Geißler stellen am Freitag (22.02.2008) in Berlin auf einer Pressekonferenz den Aktionsplan des globalisierungskritischen Netzwerks Attac zur Schließung von Steueroasen vor. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 Weltweiter Handel mit Gütern jeder Art, ein internationaler elektronisch getakteter Finanzmarkt, sekundenschnelle Kommunikation rund um den Erdball, Dependancen der immer gleichen weltumspannenden Konzerne und Konsumtempel in jeder Stadt – das alles sind Facetten einer Globalisierung, die wir seit einigen Jahrzehnten in verschärftem Ausmaß erleben. Diese Globalisierung bringe Wohlstand für alle – dieses neoliberale Versprechen hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, sowohl innerhalb der Gesellschaften als auch zwischen Nord und Süd. Das ist kein Wunder, denn die gegenwärtige Globalisierung orientiert sich einseitig an mächtigen Wirtschaftsinteressen. Die Politik treibt die Liberalisierung der Märkte im Interesse der großen Konzerne voran – eine Globalisierung von Menschenrechten und von sozialen, ökologischen oder demokratischen Standards steht dagegen nicht auf der Agenda. […] Der Glaube, der Markt könne es besser und solle dem Staat möglichst viel aus den Händen nehmen, ist mittlerweile tief in den Köpfen verankert. Die Finanzkrise von 2007/2008, die darauf folgende schwere Wirtschaftskrise und die milliardenschweren Bankenrettungen stellten die neoliberale Ideologie zwar kurzfristig in Frage – trotzdem dominiert diese weiterhin Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Es gilt: Gewinne sind für die (Privat)Unternehmen da, Kosten soll die Allgemeinheit tragen. Als Konsequenz dieser Politik konzentriert sich der gesellschaftliche Reichtum in den Händen von immer weniger Menschen – und zirkuliert in Form von Kapital auf der Jagd nach Rendite in immer schnellerem Tempo um die Welt. Längst übersteigen die Vermögensansprüche an den Finanzmärkten um ein Vielfaches das, was weltweit an Waren und Dienstleistungen erwirtschaftet werden kann. Immer hektischer suchen die Besitzenden auf den Finanzmärkten nach immer neuen Anlagemöglichkeiten. Regierungen, die mit Umweltoder Sozialstandards tatsächlich ernst machen wollen, wird offen mit massenhafter Kapitalfl ucht gedroht. Platzt die nächste Finanzblase, werden die Rettungskosten auf die Allgemeinheit abgewälzt – und das Spiel beginnt von vorne. [...] Attac hat dem etwas entgegen zu setzen: „Die Welt ist keine Ware!“. Attac organisiert ökonomische Alphabetisierung, die dazu anregt, sich mit den Hintergründen auseinanderzusetzen und sich einzumischen. Dabei geht Nu r z ur P rü fzw ec ke n Ei ge nt um es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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