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131 2.3 Konsum unter der Lupe – was das Konsumverhalten beeinfl usst 5 10 45 50 55 60 65 15 70 75 80 85 90 Allein auf den 34 von „Öko-Test“ untersuchten Kaffeesorten fi nden sich 14 verschiedene Label. Doch nur 18 Sorten erfüllen die grundlegenden Anforderungen an Fairen Handel. Insgesamt hat „Öko-Test“ […] 72 Importprodukte wie Kaffee, Wein und Bananen sowie sieben „faire“ Milchsorten aus Deutschland unter die Lupe genommen. Nur 44 bekamen das Gesamturteil „fair“. Das größte Problem ist, dass es derzeit unterschiedliche Standards und Zertifi zierungssysteme gibt, die die Fairness belegen sollen. Gemeinvielen Entwicklungsländern effektive Maßnahmen gegen Kinderarbeit unpopulär sind, und zwar nicht nur unter Industriellen, sondern auch in den armen Bevölkerungsschichten, die auf die Einkommen ihrer Kinder angewiesen sind. Gerade in Ländern, in denen es keine Gesetze gegen Kinderarbeit gibt, haben Familien oft sehr viel Nachwuchs, um ihr Einkommen zu maximieren. Entsprechend gering ist ihr Interesse an schärferen Gesetzen. Die Konsequenz ist, dass Kinderarbeit trotz zahlreicher Bemühungen sie einzudämmen, immer noch weit verbreitet ist. […] Von den Gefahren für ihr Leben und ihre Gesundheit ganz abgesehen, werden sie ihrer Bildungschancen beraubt. Das kann dazu führen, dass sich die Armut über Generationen hinweg fortpfl anzt. Boykottaktionen seitens der Industriestaaten können also sogar die Überwindung der Kinderarbeit hinauszögern. Das heißt jedoch nicht, dass gar nichts unternommen werden kann. Ein Beispiel für eine erfolgsame Mindestanforderungen für faire Auslobungen wurden aber noch nicht entwickelt. www.feelgreen.de, Öko-Test, 27.7.2012 reiche Maßnahme ist das staatliche PROGRESA-Programm in Mexiko: 1998 beschloss die damalige Regierung, nicht länger den Preis von Tortillas zu subventionieren – und damit indirekt auch reiche Familien –, sondern arme Haushalte direkt fi nanziell zu unterstützen. Der entscheidende Punkt: Geld bekommt nur, wer seine Kinder zur Schule statt zur Feldarbeit schickt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen den Erfolg dieses direkten wirtschaftlichen Anreizes: In Regionen, in denen das Programm eingeführt wurde, ist die Kinderarbeit deutlich rückläufi g, und mehr Kinder – insbesondere ältere – besuchen die Schule. […] Es gibt also keinen Grund, in Pessimismus zu verfallen und Kinderarbeit als unabänderliche Tatsache hinzunehmen. [...] Doch die Maßnahmen sollten an den wirtschaftlichen Ursachen ansetzen und reformorientierte politische Kräfte stärken, anstatt Erfolge durch ein verändertes Kaufverhalten zu erwarten. Matthias Döpke, GEO Magazin 07/10 M 32 „Öko-Test“ enttarnt Fair Trade-Lüge Aufgaben 1. Beschreibe, welche Hilfen und Maßnahmen für Kakaoproduzenten ergriffen werden müssen, um einen fairen Handel zu gewährleisten (M 26 – M 32). 2. „Fairer Handel verbessert nicht die Welt – im Gegenteil. Er gaukelt dem Verbraucher eine Macht vor, die er nicht hat und beruhigt höchstens sein schlechtes Gewissen.“ – Erörtere diese These. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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