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75 20 25 30 10 15 Die Stufenleiter der Bedürfnisse wurde von dem amerikanischen Forscher Abraham Maslow (1908 – 1970) entwickelt. Die ersten vier Bedürfnisse nennt Maslow auch „Defi zitbedürfnisse“, da sie ein Gefühl des Mangels hervorrufen und negative Folgen wie z. B. Krankheit zu erwarten sind, wenn diese Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt werden. Wenn ein Bedürfnis erfüllt ist, tritt das nächst höhere an seine Stelle. Je höher das Bedürfnis, desto später in der Entwicklung einer Person entsteht es und desto weniger wichtig ist es für das reine Überleben, denn es kann leichter aufgeschoben werden. 5 M 3 Das ewige „Mehr“ Immer mehr zu wollen, ist ein Phänomen unserer Zeit, ein Spiegelbild unserer Lebensweise, und doch ist es etwas, das selten als Phänomen erkannt wird. Es prägt unser Verhalten, ohne, dass wir es begreifen. Wir nehmen gar nicht wahr, dass dies oft unseren Emotionen und Handlungen vorausgeht. In unseren Gefühlen und Erfahrungen nimmt das Verlangen nach „Mehr“ überhand. Vielleicht gehört dieses Phänomen von Natur aus zum Menschsein. Oft organisieren wir unser Leben rund um dieses Verlangen und messen den Erfolg unseres Lebens daran, wie erfolgreich wir darin sind, uns immer mehr zu verschaffen, von was auch immer wir in einem bestimmten Moment wollen. Zudem leben wir in der Angst nicht noch mehr zu erreichen. Wenn wir mit der Familie oder mit Freunden sprechen, dreht sich vieles darum, mehr zu bekommen: Wer hat mehr hiervon, wer mehr davon? In den USA wird „Mehr“ als kultureller Wert gefeiert. Man will mehr Zimmer in seinem Haus oder einen besser durchtrainierten Körper oder Autos mit mehr PS oder mehr Status, mehr Geld, mehr Kleidung, mehr Bildung – die Liste ist endlos. Phillipp Moffi tt, www.52wege.de/mehr, übersetzt von Peter Brandenburg (30.10.2013) 5 10 15 Eigentlich sollte er in einem Klassenzimmer sitzen. Stattdessen sucht der zehnjährige Jawad Ali täglich im Müll nach etwas Brauchbarem, das er später auf dem Khyber-Bazar in der nordwestpakistanischen Stadt Peschawar verkaufen kann. So trägt er aktiv zum Lebensunterhalt seiner Familie bei, die vor zwei Jahren vor der Gewalt in den angrenzenden afghanischen Stammesgebieten gefl ohen ist. Aufgaben Erläutere ausgehend vom Bild und Text in der Randspalte, inwiefern die Lebensumstände die Bedürfnisse und wirtschaftlichen Aktivitäten von Menschen bestimmen. 2.1 Was heißt Wirtschaften? 1. Ordne die Bedürfnisse Robinsons (M 1) und die Bedürfnisse, die sich aus deinem zusammengestellten Warenmagazin der Kapitelauftaktseite ergeben, den Stufen in M 2 zu. 2. Erläutere, welche Bedürfnisstufen Robinson auf der Insel wohl kaum erklimmen kann (M 1, M 2). 3. Robinson (M 1) hält nicht viel von den Geldstücken, die er fi ndet, obwohl diese auf der Insel rar sind. Erkläre seine Haltung. 4. Überprüfe, ob dein wirtschaftliches Verhalten vom Verlangen nach „Mehr“ bestimmt wird (M 3). 5. Sollen wir unser wirtschaftliches Verhalten vom Verlangen nach „Mehr“ ausrichten? Diskutiert diese Frage in der Klasse. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt u d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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