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Fundamente europäischer Geschichte in der Antike Im Jahr 1776 während der Amerikanischen Revolution (siehe dazu Seite 154 161) und 1789 während der Französischen Revolution (siehe dazu Seite 162 175) wurde nach Modellen von und Erfahrungen mit Demokratie in der Geschichte gesucht. Dabei griffen die politisch Verantwortlichen immer wieder auf die Muster der griechischen „demokratía“, „Herrschaft des Volkes“, aber auch auf die römische „res publica“, „öffentliche Angelegenheit“, zurück. Schon damals erörterten Philosophen und politisch Aktive, wie ein Gemeinwesen gestaltet sein muss, um Probleme und Aufgaben im Zusammenleben von Menschen verbindlich zu regeln. Im Lauf der Geschichte haben sich ganz unterschiedliche politischen Ordnungsvorstellungen und Partizipationsmöglichkeiten (lat. participare: „teilnehmen“) entwickelt, die sich positiv oder negativ auf das Leben des einzelnen Menschen oder auf soziale Gruppen ausgewirkt haben. Auch wenn uns vieles in der antiken Welt heute fremd oder ungerecht erscheint – so wie die Sklaverei oder die Ungleichheit von Mann und Frau – sind wir noch immer fasziniert, wie und warum sich im 6. Jahrhundert v. Chr. die Demokratie entwickelte und sich Kulturen in der Antike ausdehnten. So zeigen die Erscheinungsformen der griechischen Kolonisation oder des römischen Imperiums Grundmuster westlicher Expansion. Und auch wenn wir erfahren wollen, welche Wurzeln unser abendländisches Menschenbild hat, blicken wir weit zurück in die Geschichte. Für uns Europäer haben fast alle Wissenschaften ihren Ursprung im antiken Griechenland. Die griechischen Philosophen entwickelten das systematische Denken und das methodisch strenge Vorgehen in den Wissenschaften. Diese Philosophie beeinfl usst unser Denken noch heute. Auch in der Architektur und der Kunst ist das antike Erbe deutlich sichtbar. Griechen und Römer hinterließen uns jedoch nicht nur Kunstwerke, die durch Jahrhunderte hindurch Maßstäbe setzten. Sie brachten nicht nur viele berühmte Denker hervor. Sie überlieferten uns nicht nur Mythen und Erzählungen, die uns immer wieder begegnen, etwa in Filmen und Erzählungen. Vielmehr sind wesentliche Fragen und Probleme, mit denen sie sich beschäftigten, immer noch aktuell. Es ist daher leicht möglich zu erkennen, in welcher lang andauernden Tradition wir heute stehen. Im Ringen um Herrschaftsformen und politische Mitsprache des Einzelnen, in der Lösung innergesellschaftlicher oder äußerer Konfl ikte und in der Schaffung wirtschaftlicher Grundlagen durch Handel, Expansion oder Migration erkennen wir zentrale Triebkräfte einer lange dauernden Entwicklung. Sie begann in der europäischen Antike und hat heute eine globale Dimension erreicht. u Welche Auswirkungen hatten Reformen für die Entwicklung Athens? u Wie funktionierte die politische Partizipation in der Polis der Athener? u Welche Rolle spielte Alexander der Große bei der Ausbreitung des Hellenismus? u Was unterschied die Verfassung der Römischen Republik von der Demokratie in Athen? u Welche Konsequenzen hatte die Ausdehnung des Römischen Reiches? u Worin gründete die Verwundbarkeit der Römischen Republik? 11Orientierung Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B u hn er V er la gs | |
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