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Rede Adolf Hitlers am 26. September 1938 im Berliner Sportpalast (Auszüge): Deutsche! Volksgenossen und -genossinnen! Am 20. Februar habe ich vor den deutschen Reichstagsabgeordneten zum ersten Mal eine grundsätzliche Forderung unabdingbarer Art ausgesprochen. Damals hörte mich die ganze Nation, und sie hat mich verstanden! […] Die Frage, die uns in diesen letzten Monaten und Wochen auf das Tiefste bewegt, ist altbekannt: Sie heißt nicht so sehr Tschechoslowakei, sie heißt: Herr Benesch1. In diesem Namen vereinigt sich all das, was Millionen Menschen heute bewegt, was sie verzweifeln lässt oder mit einem fanatischen Entschluss erfüllt. […] Zehn Millionen Deutsche befanden sich außerhalb der Reichsgrenze in zwei großen geschlossenen Siedlungsgebieten: Deutsche, die zum Reich als ihrer Heimat zurückwollten! Diese Zahl von zehn Millionen stellt keine Kleinigkeit dar. Es handelt sich um ein Viertel jener Zahl, die Frankreich als Einwohner besitzt. Und wenn Frankreich über 40 Jahre hindurch seinen Anspruch auf die wenigen Millionen Franzosen in Elsass-Lothringen nie aufgegeben hat, dann hatten wir bei Gott und der Welt ein Recht, unseren Anspruch auf diese zehn Millionen Deutsche aufrechtzuerhalten. Meine Volksgenossen! Es gibt eine Grenze, an der die Nachgiebigkeit aufhören muss, weil sie sonst zur verderblichen Schwäche würde. Ich hätte kein Recht, vor der deutschen Geschichte zu bestehen, wenn ich die zehn Millionen einfach gleichgültig preisgeben wollte. Ich hätte dann auch kein moralisches Recht, der Führer dieses Volkes zu sein. Ich habe genug Opfer des Verzichts auf mich genommen. Hier war die Grenze, über die ich nicht hinweg konnte! Wie richtig das war, ist durch die Abstimmung in Österreich bewiesen worden. Damals wurde ein glühendes Bekenntnis abgelegt, ein Bekenntnis, wie die andere Welt sich das sicher nicht erhofft hatte. […] Ich habe in diesen Jahren [nach 1933] eine praktische Friedenspolitik betrieben. Ich bin an alle scheinbar unmöglichen Probleme herangegangen mit dem festen Willen, sie friedlich zu lösen, selbst auf die Gefahr mehr oder weniger schwerer deutscher Verzichte hin. Ich bin selbst Frontsoldat und weiß, wie schwer der Krieg ist. Ich wollte ihn dem deutschen Volke ersparen. Ich habe daher Problem um Problem angefasst mit dem festen Vorsatz, alles zu versuchen, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen. Und nun steht vor uns das letzte Problem, das gelöst werden muss und gelöst werden wird! Es ist die letzte territoriale Forderung, die ich in Europa zu stellen habe, aber es ist die Forderung, von der ich nicht abgehe und die ich, so Gott will, erfüllen werde. […] Ich habe nur Weniges zu erklären: Ich bin Herrn Chamberlain dankbar für alle seine Bemühungen. Ich habe ihm versichert, dass das deutsche Volk nichts anderes will als Frieden; allein, ich habe ihm auch erklärt, dass ich nicht hinter die Grenzen unserer Geduld zurückgehen kann. Ich habe ihm weiter versichert und wiederhole es hier, dass es – wenn dieses Problem gelöst ist – für Deutschland in Europa kein territoriales Problem mehr gibt! Und ich habe ihm weiter versichert, dass in dem Augenblick, in dem die Tschechoslowakei ihre Probleme löst, das heißt, in dem die Tschechen mit ihren anderen Minderheiten sich auseinandergesetzt haben, und zwar friedlich und nicht durch Unterdrückung, dass ich dann am tschechischen Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wollen gar keine Tschechen! Allein, ebenso will ich nun vor dem deutschen Volk erklären, dass in Bezug auf das sudetendeutsche Problem meine Geduld jetzt zu Ende ist! Ich habe Herrn Benesch ein Angebot gemacht, das nichts anderes ist als die Realisierung dessen, was er selbst schon zugesichert hat. Er hat jetzt die Entscheidung in seiner Hand! Frieden oder Krieg! Er wird entweder dieses Angebot akzeptieren und den Deutschen jetzt endlich die Freiheit geben, oder wir werden diese Freiheit uns selbst holen! ... Zitiert nach: Max Domarus, Hitler. Reden und Proklamationen 1932 1945, Leonberg 1988, Bd. 2, S. 924 932 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 Methoden-Aufgabe: Analysieren Sie die Rede gemäß den Gliederungspunkten des Methoden-Bausteins. 1 Edvard Benesˇ: Staatspräsident der Tschechoslowakei 1933 1938 und 1945 1948 373Politische Reden analysieren Nu r z u Pr üf zw ec en Ei ge nt um de s C .C .B uc h er V er la gs | |
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