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25 M 9 Schülersprecher am Gymnasium direkt gewählt 35 40 45 50 55 60 5 10 15 20 25 30 Grundsätze freier Wahlen Allgemeine Wahl: Niemand darf aus sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Gründen von der Wahl ausgeschlossen werden. Jedem Staatsbürger steht entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen das aktive und das passive Wahlrecht zu. Unmittelbare Wahl: Die Wähler geben ihre Stimme direkt (ohne Einsatz von Wahlmännern) einem Kandidaten oder einer Partei. Freie Wahl: Niemand darf zu einer bestimmten Wahlentscheidung gezwungen werden. Gleiche Wahl: Alle Wahlberechtigten haben die gleiche Anzahl von Stimmen. Jede Stimme zählt gleich viel. Geheime Wahl: Jeder muss seine Stimme so abgeben können, dass nicht festgestellt werden kann, wie individuell abgestimmt wurde. Vertrauenslehrer Die Klassensprecherversammlung wählt für jeweils ein Schuljahr einen Lehrer als Vertrauenslehrer. Er soll bei möglichen Konfl ikten zwischen Lehrern und Schülern vermitteln und ist Ansprechpartner für schulische und mitunter auch persönliche Probleme. Aufgaben 1. Nimm persönlich Stellung zu den Aussagen in M 7. 2. Erläutere die Bedeutung der Schülermitwirkung an den Thüringer Schulen (M 8). 3. Vergleicht die Direktwahl des Schülersprechers am Goethegymnasium in Weimar mit der Praxis an eurer Schule und überlegt, wie man das Verfahren noch verbessern könnte (M 9). 4. Diskutiert die Vorund Nachteile der Direktwahl des Schulsprechers an Thüringer Schulen (M 9). Kampagne. Der Schülersprecher wurde bereits zum zweiten Mal am Goethegymnasium direkt gewählt, obgleich das erst seit diesem Sommer im neuen Thüringer Schulgesetz vorgesehen ist. Die Weimarer nahmen aber seit 2009 an einem Schulversuch dafür teil. Bislang war es üblich, dass die Versammlung der Klassensprecher aus ihren Reihen den Chefsprecher kürte. Die Erfahrungen der Weimarer fl ossen in das Gesetz ein. Dort sollte ursprünglich etwa stehen, dass die Schulleitung einen Wahlvorstand bestimmt, dem ein Lehrer und zwei Schüler angehören. Dem Goethegymnasium war das viel zu wenig. So kam jeweils ein „mindestens“ ins Gesetz. Die Schule hatte jetzt einen 17-köpfi gen Wahlvorstand, drei Lehrer waren darunter. Seit Mai bereitete er die Wahl vor. Sozialkundelehrerin Christiane Schneider sprach von einem hohen logistischen Aufwand […]. Gewählt wurde im Unterricht. So erklärt sich Schneider auch die hohe Wahlbeteiligung unter den Schülern: Sie betrug fast 95 Prozent. Nach: Michael Helbing, Thüringer Allgemeine, 23.9.2011 Als erste Schule in Weimar und im Weimarer Land wählte das Goethegymnasium seinen Schülersprecher direkt. [Die] Freude bei der Gewählten [war] riesig. „Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, mich zu bewerben“, sagte Lena anschließend. Aber erst nach einer Anregung ihres Sozialkundelehrers trat sie tatsächlich an. Die Schüler wählten sie mehrheitlich zu ihrer Sprecherin, mit 181 Stimmen: Das sind 29 Prozent. Erfahrungen mit amerikanischem Wahlkampf an Schulen indes brachte vor allem Luise aus der 11b mit. Die 17-Jährige hat gerade ein Jahr in den USA verbracht und erhielt jetzt bei der Wahl am Goethegymnasium 164 Stimmen (26 Prozent). Das reichte locker für das Amt der stellvertretenden Schülersprecherin. „Yes she can“ hatte in Anlehnung an Barack Obama auf ihrem Wahlplakat gestanden. Das Kernziel der beiden ist allerdings das der meisten anderen Kandidaten auch: Das Verhältnis sowohl zwischen jüngeren und älteren Schülern als auch zwischen ihnen allen und den Lehrern soll demnach besser werden. „Kommunikation statt Aggression“, überschrieb Lena deshalb ihre 2.1 Mitwirkung in der Schule Nu r z u Pr üf zw ck en Ei g nt um d es C. C. Bu c ne r V er l gs | |
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