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27 1. dass die beiden verbündeten Höfe, durch unwiderstehliche Gründe zu dem gegenwärtigen Krieg bewogen, nur das Heil Frankreichs beabsichtigen, aber keineswegs sich durch Eroberungen bereichern wollen; 2. dass sie nicht beabsichtigen, sich in die innere Regierung Frankreichs zu mischen, sondern dass sie nur den König, die Königin und die königliche Familie aus der Gefangenschaft befreien wollen; […] 8. Die Stadt Paris und alle ihre Bewohner ohne Unterschied sind gehalten, sich auf der Stelle und ohne Verzug ihrem König zu unterwerfen, diesen Fürsten in die volle Freiheit zu setzen und ihm wie allen königlichen Personen die Unverletzlichkeit und die Achtung zu versichern, die nach Naturund Völkerrecht die Pflicht der Untertanen gegen die Herrscher gebietet. Irmgard und Paul Hartig: Die Französische Revolution, Stuttgart 1985, S. 71 f.Q3 Aufruf des Herzogs von Braunschweig an das französische Volk Abgedruckt im Pariser „Moniteur“ am 3. August 1792: Überzeugt davon, dass der gesunde Teil des französischen Volkes die Ausschweifungen der herrschenden Partei verabscheut und der größere Teil der Bewohner mit Ungeduld den Augenblick erwartet, um sich offen gegen die verhassten Maßregeln seiner Unterdrücker zu erklären, fordern Seine Majestät der Kaiser [des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation] und Seine Majestät der König von Preußen sie auf und laden sie ein, ohne Verzug zur Vernunft, zur Gerechtigkeit, zur Ordnung und zum Frieden zurückzukehren. In dieser Hinsicht erklärt der Unterzeichnete, Oberbefehlshaber der verbündeten Heere, Folgendes: Q2 Revolutionäres Kampfl ied Aus einem im April 1792 gedichteten revolutionären Kampfl ied wurde später die französische Nationalhymne. Da es zunächst von einer Freiwilligenarmee aus der Stadt Marseille gesungen wurde, bekam es den Namen „Marseillaise“ (sprich: Marse-iäs). In der zweiten und dritten Strophe heißt es: Soll eine Horde fremder Sklaven Uns frevelnd dem Verderben weihn? Und sollen fortan unsre Braven Durch Niedertracht gefesselt sein? Ha! Welch ein Schimpf dem Vaterlande! Wie bebt nicht ein Franzosenherz Und zuckt in Wut und wildem Schmerz Ob dieser ungewohnten Schande! Franzosen! Auf zum Kampf! Schart alle euch zum Krieg! Vorwärts! Durch Feindesblut bahnt euch den Weg zum Sieg! Nie tragen feile Söldnerscharen Verhasstes Recht in unser Land – Nein, stark in Stürmen und Gefahren, Hält Frankreichs stolze Jugend stand! Herrgott! Wir sprengen unsre Ketten Und wollen mit bewehrter Hand Dich, Frankreich, liebes Vaterland, Vor niedrigen Despoten retten! Franzosen! Auf zum Kampf! Schart alle euch zum Krieg! Vorwärts! Durch Feindesblut bahnt euch den Weg zum Sieg! Paul Hartig: Die Französische Revolution, Stuttgart 41973, S. 42 15 20 25 30 5 10 5 10 15 20 1. Arbeite heraus, wie in der Marseillaise (Q 2) die Gegner der Revolution dargestellt werden. 2. Fasse in eigenen Worten zusammen, weshalb die Revolutionäre nach Meinung des Herzogs von Braunschweig im Unrecht sind (Q 3). 3. Begründe, warum sich der Herzog von Braunschweig als Fürst eines fremden Staates für den französischen König einsetzte. 4. Der Herzog von Braunschweig fordert, dass die Franzosen zu „Vernunft, Gerechtigkeit, Ordnung und Frieden“ zurückkehren sollen (Q 3). Versetze dich in die Lage eines Revolutionärs. Schreibe dann in einem kurzen Text, dass der König Vernunft, Gerechtigkeit, Ordnung und Frieden missachtet hat. 5. In der Politik wird heftig darüber diskutiert, ob fremde Länder militärisch eingreifen dürfen, um gefährdeten Teilen der Bevölkerung zu helfen und sich dadurch in innere Angelegenheiten einzumischen. Bilde dazu einen Standpunkt und vergleiche mit der mili tärischen Hilfe für Ludwig XVI. M1 Vor einer Revolutionsarmee Kreidelithografi e, 1832. N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu d e s C .C . B u c h r V e rl a g s | |
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