Volltext anzeigen | |
Gruppenpuzzle („Jigsaw“; „Expertenrunde“) – das ist … eine Unterrichtsmethode, mit der sich Schüler ein Thema in arbeitsteiliger Gruppenarbeit selbst erarbeiten können. Dazu wird das Thema so in Teilthemen zerlegt, dass diese unabhängig voneinander bearbeitet werden können. In einer Expertenphase eignet sich jede Gruppe ihr Teilthema an und bereitet dessen Vorstellung vor. In einer anschließenden Austauschphase stellt dann jeder Teilnehmer sein Thema den Gruppenmitgliedern aus den anderen Expertengruppen vor. Gruppenpuzzle – das fördert besonders … mathematisches Argumentieren: Bei der Erarbeitung der Inhalte in der Expertenphase sollten die Strukturen des mathematischen Themengebiets durch die Schüler verbalisiert und mathematische Zusammenhänge erläutert werden. Diese Argumentationen werden dann in der Austauschphase aufgegriffen. mathematisches Kommunizieren: In der Expertenphase müssen mathematische Informationen aus Quellen entnommen und verstanden werden. Während der Austauschphase stehen Dokumentation und Präsentation von Überlegungen im Mittelpunkt. Dabei ist eine adressaten gerechte Fachsprachlichkeit wichtig. Sozialform: Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Plenum Vorbereitungsaufwand: gering mittel hoch Nachbereitungsaufwand: gering mittel hoch Zeitbedarf: 2 bis 5 Unterrichtsstunden S t e c k b r ie f Gruppenpuzzle Methode 1 Einsatzmöglichkeiten Erschließen eines neuen Begriffs: Bei Aufgaben, denen eine gemeinsame Struktur zugrunde liegt, bietet sich die Bearbeitung innerhalb der Expertengruppen an. In der Austauschphase geht es dann um das Herausarbeiten dieser gemeinsamen Struktur zur Bildung des neuen Begriffs. Beispiel 1: Tangentenund Sehnenvierecke Erarbeitung eines neuen Themenbereichs: Dies bietet sich besonders an bei Themen, die in unabhängige Teilbereiche zerlegt werden können. In der Expertenphase werden verschiedene Zugangsweisen, Zusammenhänge oder Verfahren erarbeitet, so dass in der anschließenden Austauschphase vielfältige Möglichkeiten sichtbar werden. Beispiel 2: Lineare Gleichungssysteme rechnerisch lösen Anwenden mathematischer Zusammenhänge: In der Expertenphase können verschiedene Kontexte eines mathematischen Inhalts erarbeitet werden. In der Austauschphase wird dann die Vielfalt an Ideen und Kontexten sichtbar. Beispiel: Übertragung statistischer Kontexte in die kombinatorischen Fälle Aktivierung von Vorwissen / Vorbereitung auf Prüfung: Sehr gut lässt sich mit einem Gruppenpuzzle auch bekannter Stoff strukturieren, entweder als wiederholende Vorbereitung auf ein neues Themengebiet oder als zusammenfassender Abschluss einer Unterrichtseinheit. Beispiel: Quadratische Funktionen und ihre Eigenschaften Gruppenpuzzle in der Praxis Tipps für die Durchführung Falls die Gruppen zu groß werden (weil es beispielsweise zu wenige Teilgebiete zu einem Thema gibt), dann kann man auch zwei oder mehrere Gruppenpuzzles parallel ab laufen lassen. Falls die Gruppen „nicht aufgehen“, sind auch zwei Experten pro Austauschgruppe möglich, manchmal sogar erwünscht. Stolpersteine Die Experten können den Inhalt nicht angemessen bearbeiten. Grundvoraussetzung ist beim Gruppenpuzzle, dass für alle Teilaspekte auch eine selbständige Erarbeitung möglich ist. In der Abschlussphase gibt es eine lehrerzentrierte Zusammenfassung oder Kurzerarbeitung der behandelten Thematik. In diesem Fall werden die Schüler nur diese Abschlussphase abwarten und vorherige Phasen nicht ernst nehmen. Methode 1 Ablauf Phase Beschreibung 1. Einführungsphase Im Plenum wird das Thema sowie die Ziele und der zeitliche Rahmen vorgestellt. Ebenso kann ein Überblick über die einzelnen Teilgebiete gegeben werden, in die das Thema zerlegt wurde. 2. Expertenphase Bildung der Expertengruppen: Ausgehend von einer individuellen Einarbeitung eignen sich die Mitglieder jeder Gruppe ihr Teilgebiet an („Experten“). Fragen zum Verständnis werden gegenseitig bearbeitet. Die Lehrkraft steht für Hilfen zur Verfügung. Am Ende wird die Austauschphase vorbereitet: Dazu legt jede Expertengruppe ein Vorgehen fest, wie sie den Mitgliedern der anderen Gruppen ihr Teilgebiet vermitteln möchte. 1 2 3 1 2 3 1 2 3 3. Austauschphase Bildung der Austauschgruppen, in denen mindestens 1 Experte von jeder Expertengruppe ist. 1 In der Austauschgruppe wird unter Führung des jeweiligen Experten das jeweilige Teilgebiet vorgestellt und geübt. 2 Vernetzende Aufgaben sollen anschließend Zusammenhänge zwischen den Teilgebieten vermitteln, die zum Abschluss in jeder Austauschphase bearbeitet werden. 1 1 1 2 2 2 3 3 3 4. Abschlussphase Ausgehend von den vernetzenden Aufgaben werden abschließend offene Fragen und Vorgehensweisen geklärt. Eine Lernzielkontrolle kann sich anschließen. Methode 1 Ablauf der Methode, untergliedert in Phasen Die Unterrichtsbeispiele sind entsprechend dieser Phasen aufgebaut, ebenso das Methodenblatt für die Hand des Schülers. Kurzübersicht über die Methode in Form eines Steckbriefs Übersicht über prozessbezogene Kompetenzen, die bei der Methode besonders gefördert werden Kurzbeschreibung zur Charakterisierung der Methode Spektrum der Einsatzmöglichkeiten der Methode im Mathematikunterricht Die Unterrichtsbeispiele sind direkt eingeordnet. Erfahrungen aus der Praxis zur Organisation und Durchführung der Methode Tipps und Stolpersteine bieten wertvolle Hinweise. | |
![]() « | ![]() » |
» Zur Flash-Version des Livebooks |