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Das Römische Reich zwischen Krise und Umgestaltung 71 dem Reich in Syrien und Mesopotamien empfindliche Niederlagen zufügen. 260 geriet der römische Kaiser Valerian in die Gefangenschaft der Perser. Nicht alle Gebiete des Reiches waren gleichermaßen von diesen kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen: In Afrika und Britannien blieb es, abgesehen von Grenzgefechten und vereinzelten Aufständen, relativ ruhig. Auch Süditalien, Sizilien und Spanien waren kaum gefährdet. Aber auch in diesen Regionen litt die Bevölkerung unter den Folgen der Kriege und den dadurch ausgelösten Seuchen und Nahrungsmittelknappheiten. Es zeigte sich, dass die Militärorganisation des Römischen Reiches den Einfällen der Germanen und Perser nicht gewachsen war: Die in festen Garnisonen direkt an den Grenzen stationierte Armee reagierte oft zu langsam und war zahlenmäßig zu schwach, um gleichzeitig mehrere bedrohte Grenzabschnitte verteidigen zu können. Die Kaiser versuchten deshalb, sich persönlich um die Verteidigung des Reiches zu kümmern, und hielten sich fast nur noch bei der Armee auf. Dadurch wurden die Soldaten immer einflussreicher. Erfolgreiche Generäle riefen sie zu Kaisern aus, ohne den Senat und das Volk von Rom zu beteiligen. Aber auch diese Soldatenkaiser schafften es nicht, alle bedrohten Grenzen des Reiches zu sichern. Einige wurden schon nach kurzer Zeit wegen Erfolglosigkeit von ihren Soldaten erschlagen, andere mussten sich mit Usurpatoren auseinandersetzen: Gegenkaisern, die in anderen Teilen des Reiches die Macht an sich gerissen hatten. In der Zeit zwischen 235 und 284 gab es mehr als zwei Dutzend reguläre Kaiser und fast doppelt so viele Usurpatoren. Um 260 drohte das Reich zu zerfallen. In Gallien und im syrischen Palmyra hatten Usurpatoren Sonderreiche gebildet. Sie erklärten ihre Selbstständigkeit und behaupteten sich sowohl gegen äußere Gegner als auch gegen die rechtmäßigen Kaiser, die mit der Verteidigung Italiens und der Abwehr der Goten auf dem Balkan beschäftigt waren. Zwischen 268 und 283 gelang es den Soldatenkaisern, das Reich politisch und militärisch wieder zu stabilisieren und erste Schritte zur Überwindung der Krise einzuleiten. Um die Grenzverteidigung zu verbessern, wurde die Armee vergrößert und eine neue, berittene Eingreiftruppe aufgestellt, die sehr schnell an alle bedrohten Grenzen verlegt werden konnte. Der von Kaiser Gallienus (253–268) verfügte Ausschluss der Senatoren von den Offiziersstellen diente Die Soldatenkaiser 271 sicherte Kaiser Aurelian Rom mit einer neuen, 19 km langen Stadtmauer. Nu r z u Pr üf zw ck n Ei g tu m d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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