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Das Römische Reich zwischen Krise und Umgestaltung 73 Die Städte des Reiches waren nicht nur ein bevorzugtes Ziel für Angriffe äußerer Gegner, sondern wurden auch in den innerrömischen Kriegen zwischen Kaisern und Usurpatoren oft geplündert. In vielen Gebieten des Reiches büßten sie ihre Funktion als Marktplätze und Handels zentren ein, die Infrastruktur zerfiel. Obwohl der städtische Wohlstand dadurch drastisch zurückging, forderten die Kaiser von den Bewohnern immer höhere Steuern und Abgaben, um den Unterhalt der Armee und der Verwaltung finanzieren zu können. In ihrer Geldnot schreckten sie dabei auch vor der willkürlichen Enteignung von Privatbesitz und der Beschlagnahmung städtischer Finanzreserven nicht zurück. Verarmung und Kaufkraftverlust waren die Folgen. Gleichzeitig begann der Staat, massiv in die Freiheitsrechte der Stadtbewohner einzugreifen. Die Mitglieder des städtischen Rates (Kurialen) mussten für die Steuerschulden ihrer Heimatstadt mit ihrem Privatvermögen haften. Daneben wurden bestimmte Berufsgruppen, z.B. Bäcker und Fuhrunternehmer, zwangsweise zu Vereinigungen (collegia) zusammengeschlossen und vom Staat zu unbezahlten Dienstleistungen für Versorgung und Transport der Armee herangezogen. Auf dem Land veränderten sich im 3. Jahrhundert die Bewirtschaftungsformen: Vor allem im Westen des Reiches gerieten die mit Sklaven bewirtschafteten kleineren Gutshöfe in Schwierigkeiten. Sie litten unter den Folgen der ständigen Kriege und dem Gesellschaftliche Folgen der Reichskrise Rekonstruktionszeichnung einer typischen römischen Kleinstadt des 3. Jahrhunderts an der heutigen deutsch-französischen Grenze (Bliesbruck-Reinheim), 2003. Im Zentrum der Stadt befinden sich die Bäderanlagen (Thermen) und der Marktplatz (Forum). Entlang der Hauptstraße stehen die Häuser der Handwerker und Kaufleute. Im Hintergrund liegt ein Landgut (villa rustica). Die Anlage der Städte orientierte sich an den römischen Heerlagern und Kastellen. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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