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Das Römische Reich zwischen Krise und Umgestaltung 77 Zunächst reagierte Diokletian mit einer Währungsreform auf die unter den Soldatenkaisern aufgetretene Inflation und die damit verbundene Rückkehr zur Naturalwirtschaft. Er ließ neue Silberund Goldmünzen mit deutlich verbessertem Edelmetallgehalt prägen und führte eine neue Kupfermünze für den täglichen Gebrauch ein. Die Münzprägung wurde in 14 staatlichen Prägestätten konzentriert und die Qualität der Münzen streng überwacht. Auf diese Weise wuchs das Vertrauen der Bevölkerung in die Währung, und das Geld wurde wieder als allgemeines Zahlungsmittel akzeptiert. Da aber in der Folgezeit immer noch zu wenige Waren zu oft überteuerten Preisen auf den Märkten angeboten wurden, erließ der Kaiser 301 das Höchstpreisedikt. Dieses Gesetz legte für Waren und Dienstleistungen Preisgrenzen fest, die niemand überschreiten durfte (➧ M8). Ob Diokletian mit dem Edikt sein Ziel erreichte, die Versorgungslage zu verbessern und die Preise zu stabilisieren, ist umstritten. Jedenfalls scheint das Gesetz schon unter seinem Nachfolger Konstantin nicht mehr angewendet worden zu sein. Im Jahre 297 vereinheitlichte Diokletian die bis dahin regional sehr unterschiedliche Besteuerung im Römischen Reich. Erstmals wurde nun ein Haushaltsplan aufgestellt und die jährlichen staatlichen Ausgaben vorausberechnet. Dieser Finanzbedarf wurde als Steuern auf die Provinzen umgelegt. Die Steuerlast pro Haushalt bemaß sich auf dem Land sowohl nach der Zahl des Viehs und der Arbeitskräfte als auch nach dem Grundbesitz eines Haushalts und wurde alle fünf Jahre neu festgesetzt. Diese Reform verteilte die Steuerzahlungen gerechter auf die Reichsbewohner. Außerdem wusste die Bevölkerung nun besser Bescheid, wann und in welcher Höhe sie Steuern zahlen muss te. Allerdings waren Festsetzung und Einzug dieser Grund-Kopf-Steuer sehr aufwändig und beschäftigten eine Vielzahl von Beamten. Zusätzlich zu den regelmäßigen Steuerzahlungen verlangte der Staat in Kriegsund Krisenzeiten von den Bürgern auch weiterhin unbezahlte Sonderleistungen für Verpflegung und Unterkunft der Armee (➧ M9). Wirtschaftliche Reformen Das Römische Reich von Diokletian bis zur Reichsteilung 395. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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