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Das Römische Reich zwischen Krise und Umgestaltung 81 dere der einflussreichen Armee war die Verwandtschaft der Kaiser untereinander so wichtig, dass sogar Minderjährige und Kleinkinder aus den regierenden Herrschergeschlechtern (Dynastien) zu Kaisern ernannt wurden. Für diese Kinderkaiser übten dann die Beamten am Kaiserhof die Herrschaft aus. Allmählich entwickelten sich die Ostund die Westhälfte des Reiches immer stärker auseinander. Jede Reichshälfte verfügte über einen eigenen Kaiserhof und eine eigene Armee. Als letzter Kaiser beherrschte Theodosius I. (379–395) noch einmal für kurze Zeit beide Reichsteile gemeinsam. Bei seinem Tod hinterließ er die Herrschaft seinen beiden minderjährigen Söhnen: Honorius übernahm den Westteil des Reiches, Arcadius die Osthälfte. Obwohl formal an der Einheit des Reiches festgehalten wurde, führte dies zur dauerhaften Teilung des Reiches. Ein Grund dafür, dass die beiden Reichshälften in der Folgezeit unterschiedliche Wege gingen, war die durch das Auftauchen der Hunnen ausgelöste Krise. Dieses aus Zentralasien kommende nomadische Reitervolk unterwarf die germanischen Stämme nördlich der Donau oder schob sie vor sich her gegen die Grenzen des Römischen Reiches. Den Germanen ging es nun nicht mehr um Beuteund Plünderungszüge, sondern darum, vor den Hunnen ins Römische Reich zu fliehen und dort sicheren Lebensraum mit ausreichender Versorgung zu finden. Die Neuordnung unter Diokletian und Konstantin hatte das Römische Reich nochmals zu stabilisieren vermocht, konnte es aber nicht vor den Folgen dieser germanischen Völkerwanderung bewahren. Nachzeichnung eines Silbertellers von Kaiser Theodosius I., 388, Silber, Durchmesser 74 cm, Gewicht 16 kg, 1874 in Almendralejo (Spanien) gefunden. Theodosius I. ließ den Teller anlässlich seines zehnjährigen Regierungs jubiläums anfertigen, auf das sich auch die lateinische Inschrift bezieht. Der Kaiser ist in der Mitte sitzend dargestellt, wie er gerade eine Ur kunde an einen Beamten überreicht. Links und rechts von Theodosius I. befinden sich seine beiden Mitkaiser Valentinian II. und Arcadius. Ganz außen sind Soldaten der kaiserlichen Leibwache abgebildet. • Finden Sie eine Erklärung dafür, warum die Personen auf dem Silberteller in unterschiedlichen Größen dargestellt sind. Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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