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101 Q3 Chemie und Landwirtschaft In seinen „Naturwissenschaftlichen Briefen über die moderne Landwirtschaft“ fasst Justus von Liebig 1859 seine Erkenntnisse knapp zusammen: Die Wissenschaft […] hat den Boden, die Luft, die Tierund Menschenexkremente, jede Wurzel, die Blätter, Halme, die Samen, Früchte und Knollen, das Blut und Fleisch der Tiere, kurz alles untersucht, was die Organismen an verbrennlichen und unverbrennlichen Be standteilen enthalten und was bei ihrer Erzeugung in Betracht kommen kann; sie hat die Ergebnisse ihrer Analysen den Landwirten vorgelegt und gezeigt, dass die Pfl anzen, der Dünger und der Boden gewisse Bestandteile gemein haben. Aus dem konstanten1 Vorkommen dieser Bestandteile in den Pflanzen hat sie geschlossen, dass sie zur Bildung der Pfl anze und ihrer Teile notwendig seien, woraus sich von selbst ergibt, dass sie auch notwendig für einen Boden sind, auf welchem sich die Pfl anzen entwickeln sollen, und auch notwendig im Dünger, wenn er zu ihrer Erzeugung beitragen solle. Günther Franz: Deutsche Agrargeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart o. J., S. 35 1 konstant: gleichbleibend 5 10 15 20 1. Berechne die prozentuale Steigerung der Hektarerträge und benenne die Gründe für die Veränderung (M 1). 2. Erläutere, welche Auswirkungen die Verwendung von Maschinen wie in Q 1 für das Leben und Wirtschaften in einem landwirtschaftlichen Betrieb bedeutete. 3. Benenne die Veränderungen der Landwirtschaft im Laufe der Industrialisierung. 4. Gib Liebigs Vorgehen in eigenen Worten wieder (Q 3). 5. Stelle die Auswanderung in einem Diagramm dar (siehe S. 130 f.) und stelle Vermutung an, warum die Zahl der Auswanderer so schwankte (M 2). 6. Suche in Liebigs Labor Gegenstände, die du aus dem Chemieunterricht kennst, und benenne ihre Funktion (Q 4). 7. Auch heute gibt es eine Landfl ucht. Recherchiere nach Gründen, warum immer mehr Menschen in Städte ziehen. Vergleiche mit den Gründen im 19. Jahrhundert. Q2 Auswandererschiff Zeichnung von 1864. Das Bild erschien in „Die Gartenlaube“. Diese populäre Zeitschrift hatte eine Aufl age von fast 400 000. Da sie an vielen öffentlichen Orten wie Gasthäusern und Leihbibliotheken auslag, erreichte sie eine Leserschaft, die auf insgesamt zwei bis fünf Millionen geschätzt wird. 1 Beschreiben Sie, welchen Eindruck das Bild beim Betrachter hinterlässt. Wie wird dieser Eindruck vermittelt? Q4 Justus von Liebigs Labor am Chemischen Institut der Universität Gießen Holzstich nach einer Zeichnung von Wilhelm Trautschold, 1842. Lesetipp: Rolf Schmidt: Warten auf die Flut, Oldenburg 2008 (Erzählung um ein historisch belegtes Ereignis: Eine Gruppe der Gießener Auswanderergesellschaft wollte in Amerika eine deutsche Republik gründen, kam aber nur bis zur Weserinsel Harriersand.) N u r u P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e C .C . B u c h n e r V e rl a g s | |
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