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145 5 10 5 10 15 Medienwelten Peinlichkeiten für die Quote Das gezielte Bloßstellen von untalentierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist fester Bestandteil von DSDS. Den Auftritt des Untalentierten auszustrahlen, ihn anzupöbeln und lächerlich zu machen, stellt ihn nicht nur bloß, es macht ihn zum bloßen Mittel zur Quote, zum bloßen Objekt. Dass die meisten dieser Kandidaten unvorteilhaft im Scheinwerferlicht glänzen, während die Jury perfekt ge schminkt urteilt, verstärkt den Eindruck. „Das versendet sich“, trösten sich TVund Rund funkschaffende bei weniger gelungenen Aufnah men, und tatsächlich könnte das auch ein Trost sein für die Opfer, die am Rande jeder Staffel von DSDS zu liegen kommen. Die nächste Staffel kommt bestimmt, und wer erinnert sich dann noch? Gäbe es nicht das ins Endlose gewachsene mediale Gedächtnis. Jeder Ausrutscher, jede Peinlichkeit landet heute als Videoclip in den einschlägigen Portalen, und wer nur den Namen der Sendung als Suchbegriff eingibt, stößt auf eine Liste von peinlichen Auftritten. Rainer Erlinger in: www.sueddeutsche.de A5 a) Erkläre, inwiefern die Teilnehmer von DSDS als bloße Mittel betrachtet werden. b) Diskutiert die Folgen der peinlichen Auftritte für die Betroffenen. Harte Kritik – Bohlens Sprüche Dieter Bohlen gehört seit der ersten Sendung zur Jury von Deutschland sucht den Superstar und macht immer wieder wegen seiner Urteile über die Leistung der Kandidaten von sich reden. Hier eine Auswahl: Die Klage der Öffentlichkeit Nun kann man fragen, muss ein Bohlen höflich sein? Höflichkeit bedeutet, dass man den anderen achtet. Beschimpfungen durch Dieter Bohlen werden als Unter haltung auch schulhoffähig und damit auch zu einem gewissen Maße gesellschaftsfähig. Mit allen Folgen für die gegenseitige Achtung. Und schlimmer kann die Botschaft, die den Jugendlichen vermittelt wird, schon fast nicht mehr sein. Sie lautet: Es ist cool, witzig und ein Recht des Stärkeren, den am Bo den Liegenden noch zu treten. Hoffentlich wird das nicht üblich auf unseren Straßen und U-Bahnhöfen. nach Rainer Erlinger in: www.sueddeutsche.de A4 a) Welche Befürchtungen hat der Autor? Könnt ihr sie nachvollziehen? b) Wie sollte man eurer Meinung nach Kritik üben? Formuliert dafür Regeln. A3 Wie wirken die Sprüche auf euch? Führt ein Rollenspiel durch: Drei Spieler übernehmen die Rolle der Jury und konfrontieren jeweils eine Schülerin oder einen Schüler mit einem Spruch von Dieter Bohlen. Tauscht die Rollen. Notiert anschließend kurz wie ihr euch in den jeweiligen Rollen gefühlt habt. Das Ding heißt hier nicht: Deutschland sucht Naturkatastrophen. Wenn du die Stimmbänder in den Müll schmeißt, ist das artgerechte Haltung. Du hast deinen ganz eigenen Stil, aber den finde ich absolut scheiße. Sonst sagt man den Kandidaten immer: ,Gib nicht auf!’, aber bei dir würde ich da ‘ne Ausnahme machen. Wenn man so aussieht wie du, ist das auch kein Wunder. (zu einer Kandidatin, die gerade „Ich war noch niemals verliebt“ gesungen hatte) nach www.clickpix.de 6645_1_4_2014_kap 4_layout 4 21.10.16 11:30 Seite 145 Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt u d es C .C .B uc h er V er la gs | |
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