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151 Was heißt eigentlich Verantwortung? In unserer Alltagssprache begegnet uns das Wort „Verantwortung“ häufig: Verantwortung übernehmen, … tragen, … haben, … ablehnen, … gewachsen sein usw. Im Kern meinen wir hier, dass wir unser Handeln nicht nur daran ausrichten, was uns jetzt gerade angemessen erscheint, sondern auch die Folgen für uns und andere bedenken. Ursprünglich fand der Begriff vor allem in der Rechtsprechung besondere Beachtung, weil er im Fall einer Anklage vom Be schul digten das Rechenschaftgeben über sein Tun und Lassen forderte. In der Ethik beschränken wir uns nicht allein darauf, Rechenschaft nur im juristischen Sinne abzulegen, sondern jeder muss sich verpflichtet sehen, die Folgen des eigenen Handelns moralisch zu beurteilen und sich zukünftig daran orientieren zu wollen. Verantwortung setzt Mün digkeit voraus, d. h. die Fähigkeit, das eigene Handeln frei zu bestimmen und dessen Folgen abzusehen. nach Schülerduden Religion und Ethik, S. 391-392 Alvaro wegen unverantwortlichen Verhaltens ins Klassenbuch ein. Alvaro protestierte, weil er mein te, es gebe keinen Grund, ihn zu bestrafen. „Du hättest das Messer nicht liegen lassen dürfen“, sagte Gloria. „Was willst du?“, regte sich Alvaro auf. „Schließlich hätte Margarita besser aufpassen können. Da ist sie doch selbst schuld!“ „Du irrst dich, Alvaro!“, sagte Manuel entschieden. „Du bist für deine Sachen verantwortlich und hättest dein Werkzeug wegpacken müssen. Besonders dann, wenn man sich damit verletzen kann. Wie hätte Margarita wissen können, dass bei dir noch ein Messer herumliegt?“ „Ihr tut gerade so, als ob ich ihr mit Absicht in den Finger geschnitten hätte!“ „Du hattest be stimmt nicht die Absicht, ihr zu schaden“, sagte Camilla, „aber es war deine Pflicht, einem Schaden vorzu beugen.“ „Das ist bei Margarita nur nicht ganz einfach, so beschränkt wie die ist!“ Ernst Tugendhat, S. 44-45 A3 a) Liste die unterschiedlichen Argumente auf. b) Sammle eigene Argumente, die du in dieses Gespräch einbringen würdest. 5 10 15 20 25 30 Weg mit dem Dreck! Im Magazin der Süddeutschen Zeitung fragen allwöchentlich Leserinnen und Leser in Gewissensfragen um Rat. Hier fragt eine Leserin: Ich fahre häufig mit dem Rad zur Arbeit und stelle es auf einem öffentlichen Platz ab. Leider ist dort kein Abfalleimer und so finde ich nach Feierabend in meinem Fahrradkorb oft allen möglichen Dreck, von benutzten Taschentüchern bis zu verschmierten Pommesschalen. Da ich aber auch nicht weiß, wohin damit, und außerdem den Korb für meine Tasche brauche, werfe ich das Zeug auf den Boden. [...] Bin ich selbst für den Abfall verantwortlich? Muss ich einen Pa pierkorb suchen und den Müll ordnungsgemäß entsorgen? Rainer Erlinger, Gewissensfragen, S. 73 A4 Schreibe der Leserin einen Antwortbrief. Verantwortung 5 10 15 20 Tat/Handlung InstanzTäter Wer was wem?verantwortet vor A5 Setze die Liste fort: Finde ein Beispiel für eine Tat und überlege nach dem Schema, wofür und wovor du verantwortlich bist. Ich … … … … lügen stehlen … … … Eltern Gewissen … … … Sich verantworten heißt, auf eine Frage antworten. Ja! Ne in ! 6645_1_4_2014_kap 5_layout 4 21.10.16 11:41 Seite 151 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn r V rla gs | |
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