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159 5 10 15 20 25 30 Verantwortung A4 a) Informiere dich in Nachschlagewerken über Jeremy Bentham und John Stuart Mill. b) Findet Beispiele von Handlungen, die das Glück vermehren. Welche Probleme könnten sich hier ergeben? A5 a) Stimmt für ein erstes Meinungsbild über jedes Fallbeispiel ab. b) Teilt die Fälle gruppenweise auf und analysiert sie nach Art des Utilitarismus. Erstellt abschließend ein Plakat für die Präsentation eurer Ergebnisse. ➜ Beachtet auch ! Beispiele 2 und 3 nach Norbert Hoerster, S. 21, 31 Musikdateien herunterladen? Du bist Musikliebhaberin und stellst regelmäßig eigene Dateien auf eine Tauschplattform für Musikdateien ins Internet. Da dir Original-CDs oft zu teuer sind und du dir diese gar nicht leisten könntest, lädst du dir die Musikdateien aus der Tauschbörse herunter. Darfst du das moralisch? 1 Fallbeispiele Verantwortung und Nützlichkeit Auf der Suche nach der richtigen Handlung geht es nicht um die Folge der Handlung allein, sondern vor allem darum, ob es eine gute Folge für mich und für andere ist oder eine schlechte Folge, die weder ich noch die anderen wünschen können. Man kann auch fragen: Wem nützt es? Darum wird an dieser Stelle der Begriff der Verantwortung um den Begriff der Nützlichkeit (engl. utility) erweitert. Er wurde von den Engländern Jeremy Bentham und John Stuart Mill im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert in die Diskussion der Frage, woran wir uns bei unseren Handlungsentscheidungen ori en tieren können, eingebracht. Bentham und Mill war klar geworden, dass es Probleme geben kann, wenn wir eine Regel aufstellen und diese immer und unter allen Umständen anwenden. Stelle dir zum Beispiel vor, die Regel hieße „Du sollst nicht lügen“ und nun kommst du in die Lage, dass sich in deinem Haus dein Freund Özcan versteckt, der nichts Falsches getan hat. Dennoch bedroht ihn eine Person, die nun an deiner Tür läutet und fragt, ob sich Özcan in deinem Haus befindet. Würdest du nun „Ja“ sagen, wenn du wüsstest, dass dann Özcan körperli chen Schaden nehmen würde? Bentham und Mill betrachteten so vor allem die Folgen einer Handlung und forderten, dass man von einer moralisch guten Handlung dann sprechen kann, wenn sie das Glück der anderen vermehrt und das Leid vermindert. Für sie stellte die Nützlichkeit oder das „Prinzip des größten Glücks“ das Fundament der Moral dar. Ihre Idee des Utilitarismus lässt sich so zusammenfassen: „Handle so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungsregel für das Wohlergehen aller optimal sind!“ Ein ausgeliehenes Computerspiel weiterschenken? Du hast dir vor langer Zeit von jemandem ein Computerspiel ausgeliehen, was der Besitzer aber schon vergessen hat. Ein anderer Freund, der das Spiel schon lange haben will, sieht es bei dir. Darfst du ihm das Spiel schenken? 2 Helfen oder Versprechen halten? Du hast einem Freund versprochen, mit ihm am Samstag Basketball zu spielen. Am Sams tag morgen bittet ein anderer Freund, ihm beim Umzug zu helfen. Du kannst deinen Basketball-Freund nicht mehr er reichen, um ihm abzusagen. Darfst du das gegebene Versprechen brechen, um beim Umzug zu helfen? 3 Ja! Ne in ! 6645_1_4_2014_kap 5_layout 4 21.10.16 11:41 Seite 159 Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei en t m d es C .C .B uc hn er V e la gs | |
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