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43 Ein Tag im Leben des Herrn Bauch Als Herr Bauch eines Morgens aufwachte, fühlte er sich pudelwohl in seiner Haut. Er hatte gut geschlafen und durch die Jalousien blinzelte die Morgensonne. Als er auf den Wecker blickte, wurde er etwas nervös, denn er spürte, dass er eigentlich irgendwo hingehen sollte. Er hatte aber keine genaue Vorstellung davon mehr im Kopf und konnte auch mit der Uhrzeit nichts mehr anfangen. Er konnte sich nicht mehr erinnern und nicht mehr denken! Darüber erschrak er, ein Angstgefühl stieg in ihm hoch. Dann aber fand Herr Bauch wieder zu dem angenehmen, wohligen Gefühl beim Aufwachen zu rück und ließ sich nochmals in die Kissen sinken. ... A2 a) Wie könnte der Tag von Herrn Bauch wei ter gehen? Schreibe die Geschichte weiter. b) Verfasse auch den möglichen Tagesablauf von Frau Kopf, die eines Morgens aufwacht und plötzlich keine Gefühle mehr hat. Was Hirnforscher herausgefunden haben Der Widerspruch von Verstand und Gefühlen macht einen Großteil unseres Lebens aus. Ge fühle raten uns, bestimmte Dinge zu tun, unser Verstand rät uns davon ab oder umgekehrt. Ein Verstandesmensch ist nach verbreiteter Meinung jemand, der seine Gefühle weitgehend im Griff hat, die Folgen seines Handelns genau ab wägt. Ein Gefühlsmensch ist hingegen jemand, der sei nen Stimmungen und Neigungen nachgibt, ohne an die Auswirkungen seines Tuns zu denken. Verstand und Gefühl wirken aber auch zusammen. Verstand und Vernunft sind Funktionen des menschlichen Gehirns. Gefühle hingegen scheinen erst einmal gar nichts mit dem Kopf bzw. dem Gehirn zu tun zu haben, sondern mit unserem Körper. Uns hüpft das Herz vor Freude, wir haben vor einer unangenehmen Situation Ma gen drücken, uns zittern die Hände und schlottern die Knie vor Angst. Aber auch diese im 5 10 5 10 15 20 25 30 35 40 Körper erfahrbaren Gefühle werden von verschiedenen Zentren im Gehirn gesteuert. In diesen Be reichen des Gehirns speichern wir unsere Erfahrungen gefühlsmäßig ab, schlechte oder gute, lustvolle oder schmerzhafte. Kommen wir wieder in ähnliche Situationen, so erinnern wir uns automatisch und entwickeln entsprechende Gefühle, die uns entweder vor Handlungen oder Personen warnen oder sie mit einem guten Ge fühl verbinden. Der Verstand kommt dann ins Spiel, wenn die Situationen zu kompliziert werden, die Gefühle, die erinnert werden, zu widersprüchlich oder unüberschaubar werden. Dann brauchen wir den Verstand, um über die Folgen unserer Entscheidungen nachzudenken. Die letztliche Entscheidung darüber, was wir tun, bleibt aber von Gefühlen bestimmt. Der Verstand kann uns nur aufzeigen, was für Möglichkeiten verbunden mit welchen Folgen wir haben. Wir entscheiden uns dann für die Möglichkeit, die mit den stärksten Gefühlen verbunden ist. Gewissen A3 a) Erarbeite aus dem Text die Rollen, die der Verstand und die das Gefühl bei unseren Entscheidungen spielen. b) Würdest du dich eher als Gefühlsmensch oder Verstandesmensch sehen? Bein-, Arm-, Rumpfbewegungen Sprechen Schmerz-, Temperaturempfindung Riechen Hören SehenSchreiben Lesen Rechnen 6645_1_4_2014_kap 2_layout 4 21.10.16 10:41 Seite 43 Nu r z u Pr üf zw e ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V rla gs | |
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