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61 Werte Versetz dich in seine Lage! Voraussetzung für moralisches Handeln ist Einfühlungsvermögen (Empathie). Wenn man einen anderen verstehen und moralisch beurteilen will, ist es wichtig, den Blickwinkel (die Perspektive) zu wechseln. A3 Versetze dich nach den Anweisungen in die Lage eines anderen. Welche Probleme treten dabei auf? Um euch in die Lage einer anderen Person versetzen zu können, könnt ihr folgende Vor über legungen anstellen: ø Beschreibe, wie du dich siehst. ø Stell dir vor, du wärest ein anderer. Zum Beispiel dein bester Freund oder deine beste Freundin oder die Person, die neben dir sitzt. ø Kannst du sagen, wie es ist, diese an dere Person zu sein? W i e kannst du das sagen? Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte? ø Wenn dein bester Freund/deine beste Freun din glücklich ist, wie zeigt er/sie das dann? ø Wenn dein Lehrer/deine Lehrerin wü tend ist, wie zeigt er/sie das dann? ø Woran erkennst du, dass deine Mutter oder dein Vater traurig ist? das doch alles versäuft?“ „Und wenn schon“, entgegnete Silas. Helmut Engels, S. 20 A4 Zu Hause erklärt Silas seiner Mutter, warum er geholfen hat. Stell dir vor, du bist Silas und schreibe einen kleinen Text. Übernimm den Standpunkt des anderen! Sich in die Lage eines anderen zu versetzen heißt, […] ihn von innen zu verstehen, für einen Augenblick seinen Standpunkt zu übernehmen. […] Und wenn du dich in seine Lage versetzt, musst du nicht nur fähig sein, die Gründe für sein Handeln zu beachten, sondern auch auf irgendeine Weise an seinen Leidenschaften und Gefühlen, an seinen Schmerzen, Sehnsüchten und Freuden teilzunehmen. Es geht darum, Sympathie für den an deren zu empfinden, sich in gewisser Weise mit dem an de ren eins fühlen zu können, ihn in seinem Denken und Wollen nicht gänzlich allein zu lassen. [...] Den anderen ernst zu nehmen, sich in seine Lage versetzen zu können, um zu akzeptieren, dass er so real ist wie du, bedeutet nicht, dass du ihm immer darin recht geben sollst, was er fordert oder tut. […] Sich in die Lage des anderen zu versetzen, heißt, sich anstrengen, objektiv zu sein, um die Sachen so zu sehen, wie er sie sieht, aber nicht, ihn beiseite zu stoßen und seinen Platz einzunehmen. Das heißt, er soll weiterhin er sein, und du musst weiterhin du sein. Fernando Savater, S. 104-107 A5 Fasse die Aussagen des Textes kurz zusammen. Um sich in die Lage eines anderen versetzen zu können muss man 1. den anderen von innen verstehen 2. seinen Standpunkt übernehmen 3. dich in ein „Du“ verwandeln 4. andere Gründe beachten 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usw. 5 10 5 10 15 20 15 Weißt du, wie das ist? Silas und seine Mutter gingen über die berühmte Einkaufsstraße an den Schaufenstern mit den sündhaft teuren Auslagen vorbei. Zwischen zwei Geschäften saß ein ärmlich aussehender Mann auf einer Wolldecke, neben ihm lag ein müder Schäferhund. Der Mann hatte ein Schild um den Hals: „Habe Hunger.“ Vor ihm lag ein flaches Pappkistchen mit einigen kupferfarbenen und bronzenen Geldstücken. Silas schaute den Mann an, kramte in seiner Hosentasche und warf eine Euro-Münze in das Kistchen. Der Mann nickte, sagte aber nichts. Als sie weitergingen, fuhr seine Mutter Silas an: „Was soll das? Der sollte lieber arbeiten gehen. Weißt du nicht, dass der Penner Glossar: Empathie 6645_1_4_2014_kap 2_layout 4 21.10.16 10:41 Seite 61 Nu r z u Pr üf zw ck e Ei g nt um d es C .C .B uc hn r V er la gs | |
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