293 Literarische Texte schriftlich analysieren • Text zunächst genau lesen, die für die entsprechende Gattung (epischer, dramatischer, lyrischer Text) wesentlichen Aspekte untersuchen und auf Konzeptpapier festhalten • besondere Untersuchung von Schlüsselstellen oder Stellen, die zunächst unverständlich erscheinen • einen zusammenhängenden Text verfassen, der folgendermaßen aufgebaut sein kann: – Titel und Autor in der Einleitung nennen und Thema vorstellen – Inhalt des Textes zusammenfassen – der Aufgabenstellung entsprechend den Text interpretieren: entlang dem Handlungsbzw. Textverlauf oder unter thematischen Aspekten – abschließend persönlich Stellung nehmen oder z.B. einen Erörterungsauftrag erfüllen. • Grundlage: beschreibende Analyse von Inhalt und Sprache • Befunde sinnvoll zueinander in Beziehung setzen • zentrale Aussagen mit wörtlichen Zitaten aus der Textvorlage belegen • Sprachanalyse nicht als Selbstzweck, sondern funktional auf den Inhalt bezogen • Textbefunde ggf. durch Hintergrundwissen über Autor, Epoche, Thema usw. einbeziehen, wenn es zum besseren Verständnis beiträgt • nicht spekulieren, sondern vorsichtig formulieren, da literarische Texte selten eindeutig zu interpretieren sind; der Auslegungsspielraum endet dort, wo eine Interpretation durch den Text widerlegt werden kann Epochen der Literaturgeschichte kennen Barock (17. Jh.) • Zeit: Dreißigjähriger Krieg, Absolutismus • Idee: der Allgegenwart des Todes mit weltlichen Freuden begegnen • literarische Themen: – Vanitas (Vergänglichkeit alles Irdischen) – Memento Mori („Bedenke, dass du sterben musst“) – Carpe Diem („Nutze den Tag!“) • reiche Bildersprache Aufklärung (18. Jh.) • Zeit: neues Staatsverständnis, das letztlich zur amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, zur französischen Revolution und zu modernen Demokratien führte • Idee: Vernunftkultur mit dem Menschen im Mittelpunkt und dem Ziel einer humanen Gesellschaft • Literarische Themen: – Überlegenheit bürgerlicher Moralvorstellungen gegenüber einer Ständegesellschaft Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C . B uc ne r V er la gs