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447Der 12. Oktober 1492 uns selbst erforschen können, um die Vergangenheit zu studieren und von ihr zu lernen. Dies ermöglicht es uns, den Segen besser zu erkennen, den die Freiheit und die Prinzipien, die alle Amerikaner verbinden, für uns bedeuten. www.presidency.ucsb.edu/ws/index. php?pid=20090#axzz1W3UfK4O5 (Zugriff: 29. September 2011; übersetzt von Ulrich Mücke) 1. Fassen Sie die Aussage der Erklärung des damaligen US-Präsidenten zusammen. 2. Arbeiten Sie heraus, welche verschiedenen Tra ditionen des 12. Oktober sich in der Erklärung fi nden. 3. Beurteilen Sie, ob Christoph Kolumbus als ein Vorbild für die US-amerikanische Gesellschaft betrachtet werden kann. M4 Nichts zu feiern Den 12. Oktober 1992 nehmen Indianerorganisa tionen zum Anlass, um Protest gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der Eingeborenen zu organisieren. Am 21. Juli 1990 verabschieden sie nach einem ersten Treffen der Indianischen Völker in Quito (Ecuador) folgende Deklaration1: 1. Wir beschließen die völlige Ablehnung der Feierlichkeiten zum fünfhundertsten Jahrestag. Wir verpfl ichten uns, dieses Datum in eine Gelegenheit zu verwandeln, unsere Einheit und den kontinen talen Kampf für unsere Freiheit zu verstärken. 2. Wir halten an unserem nicht verhandelbaren Projekt der Selbstbestimmung und der Eroberung unserer Autonomie im Rahmen der Nationalstaaten und innerhalb einer neuen Ordnung fest. Wir respektieren, dass jedes Volk selbst bestimmt, wie es seine Kämpfe führt und seine politischen Projekte entwickelt. 3. Wir beteuern unsere Entschlossenheit, unsere Kultur, unsere Bildung und Religion als Grund lagen unserer Identität als Volk zu verteidigen, wodurch wir unsere eigenen Formen des spirituellen Lebens und des kommunalen Zusammenlebens in enger Verbindung zu unserer Mutter Natur behalten und wiedergewinnen. [...] 8. Wir klagen an, dass die indianischen Völker Opfer von Gewalt und Verfolgung sind, was eine offene Verletzung der Menschenrechte bedeutet. Wir fordern daher, unser Recht auf Leben, auf Land und auf die freie Organisation und die freie Umsetzung unserer Kultur zu respektieren. Wir verlangen zugleich die Freilassung unserer politischen Anführer, das Ende der Unterdrückung und die Entschädigung für die verursachten Schäden. [...] Die kontinentale Kampagne „500 Jahre Widerstand der Indigenen und der Völker“ muss verstärkt werden durch die Teilnahme aller unserer Organisa tionen, damit wir eine alternative Kraft bilden. Die Antwort auf 1992 muss die Einheit und der Einsatz sein. Unsere Kampagne muss dem Prinzip der Solidarität mit allen Befreiungskämpfen der Völker gehorchen mit dem Ziel, multilateral Beziehungen auf internationaler Ebene zu erreichen. „Quinto Centenario“. Stimmen aus Lateinamerika – ein Presse rückblick, Hamburg 1993, S. 61 (übersetzt von Ulrich Mücke) 1. Geben Sie die wichtigsten Forderungen der Erklärung wieder. 2. Erläutern Sie, welche symbolische Bedeutung die Erklärung dem 12. Oktober 1992 beimisst. 3. Vergleichen Sie den Umgang mit dem „12. Oktober“ mit demjenigen in den USA (M3). 4. Nehmen Sie zu der Ablehnung der Feierlichkeiten und den übrigen Forderungen der Indianerorganisationen Stellung. i „Geld in Sicht!“ Karikatur vom 10. Oktober 1991. Die Übersetzung lautet: „Auslandsinvestitionen“ (Schiffsrumpf), „Geld in Sicht!“ (linke Sprechblase), „Dasselbe haben sie das letzte Mal gesagt. Aber in den Büchern heißt es ,Land in Sicht!‘“, „Das ist nicht der einzige Unterschied. Dieses Mal sind sie eingeladen.“ (rechter Text und rechte Sprechblase) p Analysieren Sie die Aussage der Karikatur. p Erörtern Sie, inwiefern die Karikatur auch die Geschichtsschreibung kritisiert. 55 5 10 15 20 25 30 1 Später wurden diese Zusammenkünfte ausgedehnt und hießen Treffen „der Eingeborenen, der Schwarzen und der Völker“. 32015_1_1_2015_Kap4_442-469.indd 447 01.04.15 11:04 Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d s C .C . B uc hn er V e l gs | |
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