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113Der Mensch und die Götter 1 Athēniēnsis, is m Athener, Einwohner von Athen 2 Persae m die Perser 3 quōmodo? wie? 4 ligneus hölzern, aus Holz 5 cōnscendere besteigen 1 Aussageabsicht erkennen Untersuche die Rede des Themistokles in der Volksversammlung (Z. 17–20): Wie gelingt es ihm, die Athener von seiner Deutung zu überzeugen? 2 Das Orakel von Delphi zu deuten hatte nicht nur mit Frömmigkeit und Religion, sondern auch sehr viel mit Politik zu tun: Suche im Text nach Hinweisen darauf. 3 In 22 T hast du erfahren, welche Haltung Äneas in der Erzählung des Dichters Vergil gegenüber dem Willen der Götter einnimmt. In 23 T erzählt der Historiker Herodot, wie die Athener mit den Prophezeiungen des Orakels umgehen. Vergleiche die Haltung des Äneas mit der Haltung, die die athenischen Gesandten und Themistokles einnehmen. 4 Informiere dich über die Kriege zwischen Persern und Griechen und berichte deinen Mitschülern. Wer deutet den Willen der Götter? Die Perser beherrschten vom Orient aus ein riesiges Reich. Ihr König sah sich als „König der Könige“. Weil sich griechische Städte in Kleinasien, der heutigen Türkei, ihm nicht fügten, wollte er ganz Griechenland unterwerfen. Er mobilisierte ein riesiges Heer und eine riesige Flotte. Die griechische Stadt Athen wollte sich widersetzen und beschloss, das Orakel von Delphi zum bevorstehenden Krieg zu befragen: Athenienses1 legationem Delphos miserunt. Legati, postquam templum Apollinis intraverunt, sacerdotes interrogaverunt: „Persae2 civitatem nostram capere student. Quomodo3 hostes superabimus? Quando dei tandem Persarum superbiae finem facient?“ Et Pythia eis sortem dedit: „Fugite ex urbe vestra! Nam hostes urbem et templa capient. Mars crudeliter omnes necabit.“ Legati, qui animo defecerunt, Pythiam iterum adierunt. Tristes orabant: „Audi supplicia nostra! Iterum da nobis oraculum! Aliter e templo numquam exibimus, sed mortem hic exspectabimus.“ Tum Pythia: „Iterum oraculum vobis dabo ostendamque sortem vestram: Urbem ab hostibus non defendetis. Sed murum ligneum4 hostes non superabunt.“ Denique legati domum redierunt. Die Athener stritten nun darüber, wie dieser Orakelspruch aufzufassen sei. Einige plädierten dafür, sich auf die Burg zurückzuziehen. Ein seit ewigen Zeiten dort wucherndes Dornengestrüpp – eine hölzerne Mauer – werde die Feinde aufhalten. Aber es gab noch eine andere Deutung: Themistocles, vir nobilis, iam antea Athenienses multas naves aedificare atque classem parare iusserat. Ita Athenienses cura Themistoclis classem paraverant. Is vir nunc orationem claram habuit: „Nonne oraculum intellegitis? Apollo nos patriam relinquere et naves conscendere5 iubet. Navibus hostem vincemus; auxilio deorum ac virtute vestra patriam ab hostibus liberabitis. Persae Graeciam relinquent. Gloria Athenarum erit ingens.“ Ita Themistocles animos Atheniensium confirmavit. Qui statim urbem relinquere navesque viris armatis complere statuerunt. In proelio naves celeres Atheniensium magnas naves Persarum cinxerunt. Persarum classis in undis periit, ut Themistocles prospexerat. (nach Herodot, Historien) 3 6 9 12 15 18 21 24 Die Pythia, die Priesterin des delphischen Apoll, erteilt ein Orakel. Griechische Vasenmalerei. Um 440 v. Chr. Berlin, Antikenmuseum. 23 T Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt u d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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