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99Schreiben: Berichten O schaurig ist’s ... LUFTSCHIFF-BRAND „Der Pilot hat sich geopfert“ Ermittler rätseln, wie es zu dem tragischen Luftschiff-Unglück beim Hessen tag kommen konnte. Der Pilot starb in der Kabine. Ein Experte sprach von einer Heldentat. Denn drei Passagiere konnten sich knapp retten. REICHELSHEIM – Nach einem misslungenen Landemanöver ist am Sonntagabend beim Hessentag ein australischer Pilot in einem Luftschiff unter tragischen Umständen verbrannt. Bei gutem Wetter und blauem Himmel flog das blau-silberne Luftschiff den ganzen Tag über die feiernden Menschen. Um 18 Uhr startete es mit drei Journalisten an Bord zu einer Bildertour. Beim Landeanflug zwei Stunden später geht etwas schief. Der Bad Homburger Pressefotograf Joachim Storch und seine beiden TV-Kollegen riechen Benzin. Dann sehen sie Feuer im hinteren Teil der Kabine. Der Australier öffnet ihnen die Tür, die drei springen bei niedrigem Flug aus dem brennenden Fluggerät. „Ich habe mich rausgeschmissen und bin auf den Rasen gerollt“, sagt Storch dem Hessischen Rundfunk. Das lodernde Luftschiff habe dann mit dem Piloten langsam an Höhe gewonnen. „Wie in Zeitlupe“ sei das brennende Schiff gestiegen, beschreibt der Fotograf seine Erlebnisse. In der Luft beginnt die kleine Kapsel unter dem großen Heliumsack immer stärker zu brennen. Vom Boden aus können die Passagiere dem Unglück nur fassungslos folgen. „Zwischendrin hat der fürchterlich ge schrien“, sagt Storch über den Kapitän, der vergeblich um sein Leben kämpfte. Für den Australier, den Kollegen als sehr erfahren bezeichnen, kommt jede Hilfe zu spät. Der Zeppelin fällt noch in der Luft in sich zusammen und stürzt brennend etwa 300 Meter weiter in eine Wiese. „Auf dem Feld brannte das Luftschiff komplett aus“, sagte ein Sprecher der Polizei. Die verkohlte Leiche des Piloten wird noch in der Nacht identifiziert. Eine „wahre Heldentat“ nennt der Technik-Experte der Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen, Hans-Paul Ströhle, die Aktion. „Weil die drei Passagiere ausgestiegen sind, musste das Schiff automatisch in die Höhe steigen.“ So habe der Australier zwar die Passagiere gerettet, aber seinen eigenen Tod in Kauf genommen. „Er hat sich geopfert“. Die Ursache für den Absturz blieb noch unklar. Ergebnisse der Untersuchungen liegen noch nicht vor, sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfallunter suchung am Montag. (dpa) 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Beim Absturz eines Zeppelins im mittelhessischen Reichelsheim ist am Sonntagabend der Pilot ums Leben gekommen Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei g nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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