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81Sprachgebrauch und Sprachreflexion: Zeichensetzung Schon gelesen? Die Verbindung von Hauptund Nebensätzen nennt man Satzgefüge (Hypotaxe). Man kann die Satzart an der Stellung des konjugierten Verbs im Satz erkennen: Im Hauptsatz steht es an zweiter Stelle der Satzglieder, im Nebensatz steht es an letzter Stelle. In der Regel steht zwischen ihnen ein Komma. Die Verbindung von Hauptsätzen nennt man Satzreihe (Parataxe). Auch zwischen Hauptsätzen steht ein Komma. Sind sie durch die Konjunktionen und bzw. oder verbunden, muss kein Komma stehen. Häufig ist es aber sinnvoll, ein Komma zu setzen, da so der Satz übersichtlicher ist. Oft bestehen Sätze aus mehreren Hauptund Nebensätzen, also aus Satzgefügen und Satzreihen gleichzeitig. Dann ist die Kommasetzung besonders wichtig, damit man nicht den Überblick verliert. 4. Suche im folgenden Text nach Satzreihen und Satzgefügen. Schreibe sechs Beispiele in dein Heft. Unterstreiche dabei Hauptsätze blau und Nebensätze grün und gib an, ob es sich um eine Satzreihe oder ein Satzgefüge handelt. Nach Johannes Eberhorn Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift Louis Braille wird am 4. Januar 1809 in Coupvray, einem kleinen Dorf in der Nähe von Paris, als Sohn eines Sattlers1 geboren. Bei einem Unfall in der Sattlerwerkstatt stößt er sich ein spitzes Werkzeug ins Auge. Weil sich die Wunde infiziert und die Infektion2 auch auf das andere Auge übergreift, erblindet Louis kurz darauf völlig. Normalerweise hätte ihm in jener Zeit nun ein ereignisloses und elendes Leben gedroht, doch der blinde Junge erweist sich als äußerst lernwillig. Darum darf er mit sieben Jahren die Schule seines Heimatdorfes besuchen und erhält drei Jahre später ein Stipendium für das Pariser Blindeninstitut, die erste Blindenschule der Welt. Dort lernen die blinden Kinder hauptsächlich, indem sie zuhören und das Gehörte wiederholen. Die Bibliothek des Instituts hat zwar einige Bücher mit erhöhten Buchstaben, die von Blinden ertastet werden können, doch diese Art zu lesen ist äußerst mühsam und zeitaufwändig. Louis Braille bemüht sich darum, eine bessere Methode zu finden, um Blinden das Lesen zu erleichtern. Den entscheidenden Anstoß erhält er 1821, als der Artilleriehauptmann Charles Barbier die Blindenschule besucht. Barbier stellt den Schülern seine „Nachtschrift“ mit ihren zwölf Punkten vor, die er für die Armee erfunden hat, um Botschaften wie „vorwärts“ oder „Rückzug“ lautlos und ohne Licht übermitteln zu können. Louis Braille inspiriert sie dazu, seine Blindenschrift zu entwickeln. Er ist 15, als er ein Blindenalphabet erfindet, das mit nur sechs Punkten dargestellt werden kann. Auch mathemati5 10 15 20 1 der Sattler: jemand, der grobe Lederwaren (z.B. Sättel, Koffer) herstellt Louis Braille 2 die Infektion: die An steckung durch eingedrungene Krankheits erreger, die Entzündung Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt m d s C .C . uc hn er V er la gs | |
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