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Die Kunst der Meditation 103 auch von unser wahren Natur. Die Wahrheit ist, dass unser Leben zutieftst durch Abhängigkeiten geprägt ist und wir mit allen Dingen dieser Welt verbunden sind. Buddha sagt, dass unser imaginäres Ich nichts Beständiges ist. Es ist ein Prozess, etwas Fließendes und sich ständig Änderndes. Wenn wir in der Meditation wirklich einmal hinschauen, wird uns das bewusst. Und dann kann die Frage auftauchen: Wenn ich nicht mein imaginäres Ich bin, wer oder was bin ich denn überhaupt? Nun endlich hast du den Pfad zur Erleuchtung eingeschlagen. Loslassen Im Zen geht es um Loslassen. Loslassen von Konzepten, von Meinungen, Loslassen vom Ego, Loslassen von allem, auf das wir unser Leben bislang gestützt haben und letztendlich auch Loslassen vom Loslassen. Das Loslassen kann nur durch ständige Übung trainiert werden. Wahres Loslassen kann immer nur durch innerliches Aufgeben erreicht werden. Anfangs ist es gar nicht so leicht, überhaupt mehr als ein paar Sekunden von unserem rational denkenden Geist zu lassen. Aber mit stetigem Training klappt es auch immer besser. So üben wir uns immer mehr darin, auch Gedanken und Gefühle loszulassen. Sie kommen und gehen, wir schauen sie uns an und lassen sie los und weiterziehen. M2/M3: Jan Hendriksson 25 30 35 40 45 5 10 15 20 1 a) Beschreibe das Bild mithilfe der Anleitung zur Zazen-Haltung des Meditierens. ➜ M1/M2 b) Probiere diese Haltung selbst aus und schildere deine Eindrücke. ➜ M1/M2 2 a) Wiederhole deine Kenntnisse über den Buddhismus und erläutere dabei besonders den Zen-Buddhismus (s. S. 174-175). ➜ Infokasten b) Sammelt mögliche Gründe, warum der ZenBuddhismus in der westlichen Zivilisation so populär ist. Nehmt dazu kritisch Stellung. ➜ Infokasten 3 Führe eigene Meditationen nach den genannten Prinzipien durch. Beschreibe deine Erfahrungen. ➜ M3 4 Erläutere die Prinzipien „Ichlosigkeit“ und „Loslassen“. Vergleiche sie mit unserer westlichen Idee vom Individuum und beurteile die Auffassungen. ➜ M3 5 Erkläre, welche Bedeutung die Meditation für einen Buddhisten hat. ➜ M4 Glossar: Sanskrit Mehr als nur eine Technik Die Meditation ist von großer Bedeutung und für die Praxis des Achtfachen Pfads zentral. Indem man Einstellungen wie Wohlwollen durch die Techniken der Ruhe-Meditation einübt, wird ein tiefes moralisches Interesse an anderen gefördert. Man beginnt, gestützt auf dieses Interesse, spontan zu ihrem Wohl zu handeln und stellt ihre Interessen auf eine Stufe mit den eigenen. […] Die drei Komponenten des Achtfachen Pfads – sittliches Verhalten, Meditation und Weisheit – verhalten sich zueinander wie die drei Seiten eines Dreiecks. Die Meditation ist jedoch nicht nur ein Mittel zu Tugend und Weisheit. Wenn dem so wäre, wäre sie lediglich eine Technik, die, sobald man diese Ziele erreicht hat, entbehrlich ist. Da der Buddha sie auch nach seiner Erleuchtung weiter praktizierte, kann man getrost annehmen, dass die in der Meditation gewonnenen Erfahrungen für den Menschen an sich wertvoll sind. Es ist, um eine Analogie zu gebrauchen, wie beim Schwimmen: Man lernt es durch Schwimmen; manche hören aber dann nicht auf, sondern schwimmen rein wegen der Befriedigung und dem Wohlbefinden, die das Schwimmen bereitet, weiter. Damien Keown, S. 131-132 M4 A u fg a b e n Nu r z u Pr üf zw e ke Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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