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Es wird ein Mensch gemacht 127 Was zählt ist, ob sie das Kind lieben In einem Gespräch mit der Zeitung Die Zeit berichtet die britische Psychologin Susan Golombok von den Ergebnissen ihrer Langzeitstudie (seit 1985), in der sie im Labor gezeugte Kinder mit normal gezeugten vergleicht. Zeit: Zeigen diese Kinder irgendwelche Auffälligkeiten? Golombok: Wir konnten keine feststellen. […] Zeit: Gilt das genauso für Kinder, die mithilfe einer Samenoder Eizellspende gezeugt wurden? Golombok: Hier existierten zusätzliche Sorgen, weil bei dieser Art der Fortpflanzung einem Elternteil die genetische Verbindung zum Kind fehlt. Dennoch zeigen auch diese Kinder keine sozialen oder emotionalen Auffälligkeiten. Probleme kann aber das Tabu verursachen, das die Samenoder Eizellspende umgibt. Zeit: Inwiefern? Golombok: Wir wissen aus Studien mit Adoptivkindern, dass es für Kinder besser ist, wenn sie ihre Herkunft kennen. Auch Spenderkinder sollten von ihren Eltern über die Umstände ihres Entstehens aufgeklärt werden. Zeit: Klären die Eltern ihre Kinder auf? Golombok: Nur selten. […] Viele Eltern haben Angst, dass ihr Kind sich ihnen entfremdet, wenn es erfährt, dass bei der Zeugung ein Dritter im Spiel war. Doch langsam ändert sich diese Einstellung. […] Die Furcht vieler Eltern, dass ihre Kinder sie weniger lieben würden, ist unbegründet. Je früher man es den Kindern erzählt, desto leichter akzeptieren sie die Wahrheit. Das gilt nach unseren bisherigen Erkenntnissen auch für Kinder, die mithilfe einer Leihmutter zur Welt gekommen sind. M4 1 Unterscheide die verschiedenen Formen von Elternschaft, die in der Karikatur angesprochen werden: Wer ist hier genetisch, biologisch oder sozial Vater bzw. Mutter? ➜ M1 2 Prüfe, welche Probleme sich für die Identität des Kindes aus diesen Familienverhältnissen ergeben könnten. ➜ M1 3 Recherchiert die Entwicklung und die Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin. ➜ M1/Infokasten 4 Teilt euch in zwei Gruppen und führt eine Pround Contra-Diskussion zu der Frage: „Reproduktionsmedizin: Segen oder Fluch?“ ➜ M2 5 Erarbeite anhand des Fallbeispiels die verschiedenen Interessen der betroffenen Personen: der Eltern, der kranken Molly und des Bruders Adam, dem sogenannten „Retterkind“. ➜ M3 6 Setze dich mit dem Vorwurf des Kritikers auseinander, dass der Embryo nur als Mittel betrachtet wurde. ➜ M3 7 Erarbeite die Probleme, die bei einem im Labor gezeugten Kind entstehen könnten. Was müssen Eltern tun, damit diese Kinder sich normal entwickeln? ➜ M4 Glossar: Embryo, Eugenik, Genetik, Leihmutter Zeit: Was wissen wir über das Wohlergehen sogenannter Retterkinder […]? Golombok: […] Wir wissen […], dass die Eltern ihr Kind nicht als Ersatzteillager begreifen, dass sie es lieben wie ihre anderen Kinder auch. Ich vermute, dass die Schwierigkeiten woanders liegen, und zwar bei dem, was die sogenannten Helferkinder durchmachen müssen. Das hängt sehr von der Krankheit ab, unter der die Schwester oder der Bruder leidet. Ob nur die Nabelschnur benötigt wird […] oder gar größere Operationen. Martin Spiewak/Susan Golombok. In: Die Zeit, 29.05.2008 A u fg a b e n Nu r z u Pr üf zw ec k n Ei ge nt um d e C .C . B uc hn er V er la gs | |
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