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… und wer ist nun verantwortlich? 141 den Menschen betreffen, durch die zentrale Ethikkommission der Bundesärztekammer genehmigt werden müssen. Außerhalb der Forschung, also bei der medizinischen Behandlung, ist die Hinzuziehung einer Ethikkommission berufsrechtlich vorgeschrieben. Ärzte sind verpflichtet, sich vor der Anwendung bestimmter Behandlungsmethoden durch eine Ethikkommission beraten zu lassen. Reporter: Und was macht der Deutsche Ethikrat? Experte: Den Deutschen Ethikrat gibt es seit 2008, er löste den 2001 eingesetzten Nationalen Ethikrat ab. Seine 26 Mitglieder werden jeweils zur Hälfte auf Vorschlag des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung berufen. Der Ethikrat hat eine Doppelfunktion: Er soll als ethisches Diskussionsforum die gesellschaftliche Diskussion bioethischer Fragen fördern und darüber hinaus den Bundestag in bioethischen Fragen beraten. So hat er z. B. Stellungnahmen zur Präimplantationsdiagnostik abgegeben. You can change the world Wissenschaftler warnen seit längerem vor globalen Problemen, die das Leben der Menschen in Zukunft stark beeinträchtigen könnten. Sie sagen uns, dass Friede und Freiheit vor allem durch eine extreme wirtschaftliche Ungleichheit gefährdet sind. Die „oberen“ 20 Prozent der Menschen (die Bewohner der Industriestaaten) beanspruchen mehr als 80 Prozent aller Güter und Dienstleistungen, während der Rest der Welt mit weniger als 20 Prozent auskommen muss. Durch das exponentielle Wachstum der Weltbevölkerung, die sich innerhalb einer Generation vermutlich verdoppeln wird, und durch den globalen Klimawandel, dessen Folgen vor allem die ärmeren Regionen der Erde betreffen, wird es zu einer dramatischen Zunahme von Hunger und Armut und infolgedessen von sozialen Spannungen, Migration, Fanatismus, Terrorismus, internationalen Konflikten und Kriegen kommen. Das alles ist voraussehbar. Wissenschaftler wissen, dass es so nicht weitergehen kann, sie kennen auch Lösungswege – und dennoch geschieht nichts. Das liegt nach Ansicht des Systemtheoretikers Ervin M6 20 25 30 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 1 Vervollständigt die Mindmap und diskutiert über die Ergebnisse. ➜ M1 2 Führt ein Rollenspiel zum Neusser Ärztefall durch. ➜ M2/M3 3 Diskutiert anhand der Materialien auf dieser Doppelseite, was eine Forscherin, was eine Ethikkommission und was jeder einzelne Bürger und jede einzelne Bürgerin zum verantwortlichen Um gang mit den Ergebnissen der Forschung beitragen kann. Erstellt dazu ein Schaubild. ➜ M2-M6 Glossar: Initiative, NATO Laszlo daran, dass es nicht ausreicht, wenn Wissenschaftler lediglich in ihrem Bereich Verantwortung übernehmen. Laszlo war Mitglied des Club of Rome, einer Vereinigung von Wissenschaftlern, die seit Ende der 1960er Jahre in ihren Veröffentlichungen auf die Grenzen des Wachstums aufmerksam machen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Dadurch ist es bisher aber nicht zu einer grundsätzlichen Veränderung gekommen – im Gegenteil: die globalen Probleme haben noch zugenommen. Für Lösungen muss nach Überzeugung Laszlos die Zivilgesellschaft gewonnen werden. Eine Veränderung der Lebensweise, die zur Lösung der globalen Probleme beitragen kann, kann nicht „von oben“ verordnet werden. Jeder Einzelne muss in seinem Lebensbereich Verantwortung für die Zukunft der Erde tragen, in dem er z. B. effizienter mit Energie und Rohstoffen um geht. Deshalb hat Laszlo das Motto ausgegeben: „You can change the world“. Um seine Vorstellungen zu verwirklichen, hat er 1993 den Club of Budapest ge gründet, dessen vorrangiges Ziel es ist, das Be wusstsein der Menschen für die globalen Probleme zu schärfen und zu einem neuen Denken beizutragen. So kam es 2003 zum Zusammenschluss zahlreicher zivilgesellschaftlicher Organisationen zu einer Initiative für einen Global-Marshall Plan, der nach dem Vorbild des Marshall-Plans für das kriegszerstörte Deutschland vor 60 Jahren zur Lösung der öko-sozialen Probleme in der Welt beitragen soll. nach Bernd Rolf, S. 131 A u fg a b e n Nu r z u Pr üf zw ck n Ei ge nt um d es C .C . B uc hn er V er la gs | |
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