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Mit vielen, zu zweit oder allein? 31 Alle Menschen haben Familie Menschen sind bei Geburt noch nicht alleine über lebensfähig. Der Säugling braucht Erwachsene, die sich intensiv um ihn kümmern. Dies wird fast immer von den leiblichen Eltern oder Pflegeeltern, Großeltern oder sonstigen Verwandten übernommen. Fast alle Menschen ge hen als Erwachsene dauerhafte Beziehungen ein (Ehe, Partnerschaft), die meisten werden auch selbst Eltern, gründen also eine neue Familie. Familiäre Erfahrungen im Kindes-, Jugendund Er wach se nenalter stehen in engem Zusammenhang mit der seelischen und körperlichen Gesundheit eines Men schen. So wichtig und einflussreich Familien für die menschliche Entwicklung sind, so wenig kann man sich Familien wählen. In Familien wird man hinein geboren, Freunde kann man sich – mehr oder weniger – aussuchen. Besonderheiten der menschlichen Familie Bei Tieren ist die Form des „Familienlebens“ genetisch festgelegt, Menschen dagegen sind die einzigen „Tiere“, die ein unterschiedliches und veränderbares Familienleben führen. Bei Elefanten leben die Weibchen mit kleinen Kindern in Gruppen, erwachsene Männchen sind Einzelgänger. Ein erwachsener männlicher Gorilla lebt als eine Art Haremshalter mit mehreren Weibchen und deren Kindern. Schwäne bleiben lebenslang ein Paar (Monogamie) und ziehen Kinder ge meinsam auf. Die Menschen haben sich von genetischen Festlegungen weitestgehend gelöst. Vor allem in den westlichen Ländern sind heutzutage die Menschen in der Gestaltung ihres Familienlebens enorm frei: mit oder ohne Kinder, allein oder zusammen leben, verschiedene Partner, heiraten oder ohne Trauschein zusammen leben, neue Familien mit neuen Partnern und deren Kindern bilden (Patchwork-Familien) etc. Die Kehrseite dieser Freiheit sind große in dividuelle Unsicherheiten darüber, was „falsch“ oder „richtig“ bzw. „normal“ ist. So eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten für zwischenmenschliche Konflikte. M2 M3 5 10 15 5 10 15 20 5 10 15 1 Untersuche die Bilder: Welche Personen sind zu erkennen? In welchen Lebenssituationen sind sie dargestellt? ➜ M1 2 Was, glaubst du, denken oder fühlen die Personen auf den Bildern? Schreibe Gedankenblasen. ➜ M1 3 a) Male ein Bild (oder mehrere), auf dem du – zusammen mit den Menschen, mit denen du später leben wirst – zu sehen bist. ➜ M1 b) Welche Lebensform würdest du wählen (Single, Ehe, nichteheliche Partnerschaft…)? Begründe deine Meinung. ➜ M1 4 Schreibt auf kleine Karten, was euch alles zum Thema Familie einfällt. Dabei steht jede Idee, jeder Begriff auf einer eigenen Karte. Sammelt die Begriffe in Dreieroder Vierer-Gruppen und ordnet sie unter Überbegriffen. Stellt euch die Gruppenergebnisse gegenseitig vor. ➜ M2 5 Erarbeite das Besondere der menschlichen Familie. ➜ M3 6 Erläutere, welche „zwischenmenschlichen Kon flikte“ sich aus der Freiheit ergeben können. ➜ M3 7 Warum gehen Menschen (Familien-)Beziehungen ein? Schreibe die Gründe, die Jack Goody nennt, aus dem Text heraus. Welche hältst du für wichtig, welche nicht? Ergänze die Liste ge gebenenfalls. ➜ M4 Familie am Ende? Obgleich es heute mehr alleinstehende Mütter (und Väter) gibt als früher, kann man in dieser Entwick lung doch nicht ein Zeichen für das „Ende der Familie“ erblicken, wie dies im populären Journalismus oft getan wird. Denn die Menschen fliehen aus der einen Beziehung nur, um eine andere einzugehen. Natürlich haben sie dafür Gründe genug: Kameradschaft, Arbeitsteilung, gewisse finanzielle Einsparungen, Sexuali tät, soziale Erwartungen und Anrechte. Aber die Paarbildung an sich bleibt bestehen. Ein Bericht des Londoner „Studienzentrums für Familien politik“ kam kürzlich zu dem Schluss, dass un ge achtet anhaltender Besorgnisse über den Wandel in der Europäischen Union alles dafür spricht, dass die Familie ihren zentralen Stellenwert für die Sozialisation von Kindern behalten hat. Jack Goody, S. 231-232 M4 A u fg a b e n Nu r z u Pr üf zw ck en Ei ge nt um d es C .C . B uc er V er l gs | |
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